Hamburg. Wegen anhaltenden Niedrigwassers des Rheins drohen Versorgungsengpässe und Preissteigerungen an den Tankstellen.
Das anhaltende Niedrigwasser des Rheins macht sich jetzt auch in Hamburg bemerkbar. Nachdem die Versorgung von Tankstellen mit Diesel und Benzin mancherorts ins Stocken geraten ist, dürfen Tanklaster jetzt auch in der Hansestadt sonntags fahren, um Tankstellen zu beliefern. Damit folgt Hamburg den Ländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die das Sonn- und Feiertagsfahrverbot für Heizöl- und Treibstofftransporte bereits vorher ausgesetzt hatten.
„Niedersachsen hat uns über diesen Schritt nicht informiert. Aber der Bund ist auch an uns mit der Bitte herangetreten, hier nachsichtig zu agieren“, sagte ein Sprecher der Innenbehörde auf Anfrage des Abendblatts. Es sei deshalb seitens der Behörde die Bitte an die Polizei herangetragen worden, Tanklastfahrten an Sonntagen im Rahmen der Verkehrskontrollen nicht zu ahnden. „Dieses soll für einen begrenzten Zeitraum gelten“, so der Behördensprecher.
Niedrigwasser sorgt für hohe Spritpreise
Wegen des anhaltenden Niedrigwassers können Tankschiffe auf dem Rhein derzeit nur halb so viel Kraftstoff laden wie üblich. Einzelne Tankstellen stellten deswegen zeitweise den Verkauf sogar ein. In Niedersachsen müssen nun für sonntägliche Treibstofftransporte bis zum 7. April kommenden Jahres keine Ausnahmegenehmigungen mehr beantragt werden. Bereits in der vergangenen Woche hatte sich auch Nordrhein-Westfalen entschieden, das Fahrverbot für Tankwagen bis zum Frühjahr aufzuheben. Die niedrigen Pegelstände großer Flüsse haben zudem in einigen Regionen zu einem kräftigen Preisanstieg für Sprit und Heizöl geführt. In Nordrhein-Westfalen kostete Diesel derzeit 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.