Hamburg. Neuer Wirtschaftssenator für Hamburg gefunden.
Das Warten hat sich gelohnt. Oder besser ausgedrückt: Die Hartnäckigkeit von Bürgermeister Peter Tschentscher und Noch-Wirtschaftssenator Frank Horch haben sich gelohnt. Michael Westhagemann wird am Donnerstag zum neuen Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation vereidigt. Eigentlich wollte Westhagemann, der seit längerem einer der Wunschkandidaten war, den Posten nicht antreten. Schließlich baut sich der frühere Siemens-Manager gerade eine neue berufliche Existenz auf. Und dann Senator werden? Womöglich nur für knapp eineinhalb Jahre bis zur nächsten Wahl! Nun hat Westhagemann Ja gesagt – und das ist eine gute Nachricht für Hamburg.
Der studierte Informatiker kennt sich bestens in der Stadt aus, ist glänzend vernetzt. Als „Horch 2.0“ wird er von Wegbegleitern bereits bezeichnet. Und der Name trifft Westhagemanns Kompetenzen recht gut. Einerseits weiß der designierte Senator wie Horch genau, wie Hamburgs Wirtschaft und Politik ticken, schließlich war er Industrieverbands-Chef und Vizepräses der Handelskammer. Darüber hinaus hat er sich als Siemens-Chef für Norddeutschland und in vielen anderen Funktionen intensiv mit der Digtitalisierung der Wirtschaft auseinandergesetzt. So liegen ihm die für Hamburg so wichtige Energiewende und die Verkehrspolitik besonders am Herzen.
Trotz aller Vorschusslorbeeren muss Westhagemann sich ab Donnerstag in der Praxis beweisen. Das dürfte ihm im Bereich Wirtschaft kaum Probleme bereiten. Doch zu seinem Aufgabengebiet wird auch der Verkehr gehören. Und hier lauern Fallstricke. Denn gut gemeinte Mobilitätskonzepte werden Hamburgs Autofahrer kaum befriedigen. Sie wollen in ihrer Stadt endlich wieder zügig von A nach B kommen. Und das wird eine Herkulesaufgabe.