Hamburg . Der Nivea-Hersteller wird künftig von einem Belgier geführt. Der 51-Jährige löst Stefan F. Heidenreich an der Konzernspitze ab.
Stefan De Loecker wird neuer Vorstandsvorsitzender bei Beiersdorf AG. Der 51-Jährige folgt im Januar auf Stefan F. Heidenreich (55). Damit wird der Nivea-Konzern ab Beginn des kommenden Jahres von dem bisherigen Vize-Chef geführt. Einen entsprechenden Beschluss habe der Aufsichtsrat gefasst, teilte Beiersdorf am Montag in Hamburg mit.
De Loecker folgt auf Heidenreich, der bereits im Sommer auf eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrags verzichtet hatte. Heidenreich hätte längstens noch ein weiteres Jahr den Vorstandsvorsitz geführt, wenn der Aufsichtsrat nicht schnell genug einen geeigneten Kandidaten für die Position gefunden hätte.
Kein Eigengewächs
De Loecker ist wie sein Vorgänger kein Eigengewächs des Beiersdorf-Konzerns, sondern stieß erst vor sechs Jahren zu dem Unternehmen – zunächst als Verantwortlicher für die Nahost-Region. Er wurde 2014 in den Vorstand berufen und übernahm 2016 zusätzlich die Region Amerika. Vor seiner Beiersdorf-Zeit hat De Loecker sein Manager-Leben im wesentlichen beim Nestlé-Konzern mit verschiedenen Führungsaufgaben verbracht sowie eine kurze Zeit bei der britischen Supermarkt-Kette Tesco.
Kronprinzen-Rolle seit dem Sommer
Zum 1. Juli dieses Jahres hatte der Aufsichtsrat De Loecker zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden bestellt und ihm damit die Kronprinzen-Rolle zugewiesen. Offenbar haben De Loeckers strategische Überlegungen für die Zukunft des Nivea-Konzerns auch Michael Herz überzeugt. Der ist als Vertreter der Hamburger Milliardärsfamilie Herz, der die Beiersdorf-Mehrheit gehört, der starke Mann im Konzern. „Der Aufsichtsrat unterstützt nachdrücklich De Loeckers beabsichtigte Konzentration auf Verbraucher und Verbrauchernutzen, Hautpflege, Digitalisierung, Internationalisierung und nachhaltiges Wachstum“, sagte der Herz-Vertraute und Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Reinhard Pöllath.
Wert des Konzerns verdoppelt
Der Aufsichtsrat dankte Heidenreich für seine Jahre an der Beiersdorf-Spitze „voller energischer und sehr guter Arbeit“. Beide Seiten waren im Sommer Spekulationen entgegengetreten, nach denen sich das Verhältnis zwischen Herz und Heidenreich verschlechtert habe oder es ein Zerwürfnis gebe. Tatsächlich sind die mehr als sieben Heidenreich-Jahre für Beiersdorf wirtschaftlich erfolgreich verlaufen. Der Wert der Beiersdorf AG hat sich in dieser Zeit verdoppelt.