Hamburg. Die Hamburger Optikerkette saniert ihre Filiale an der Mönckebergstraße und ist nun vorübergehend am Jungfernstieg.

Das Schaufenster ist schon leer. Aber im Laden ist an diesem Donnerstagnachmittag alles wie immer. Kunden kommen herein, probieren Brillen auf, lassen sich beraten. Das ganz normale Geschäft in der Filiale der Hamburger Optikerkette Fielmannan der Mönckebergstraße. Fast. Denn hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Es sind die letzten Stunden, bevor der Umbau des Standorts beginnt. Fielmann zieht deshalb vorübergehend an den Jungfernstieg. Um zehn Uhr an diesem Freitagmorgen soll dort der Verkauf beginnen.

Man könnte das sportlich nennen. Gepackt wird seit Mittwoch. „Wir haben mit den Sachen angefangen, die wir im laufenden Betrieb nicht brauchen“, sagt Filialleiter Frank Schmiedecke. Dafür, dass er und sein Team gerade mal 48 Stunden haben, um mit mehr als 10.000 Brillen umzuziehen, wirkt er ziemlich gelassen. Insgesamt sind es sogar 16.000 Artikel, die in die Interims-Geschäftsräume gebracht werden müssen. „Wichtig ist, dass die Brillen in der richtigen Ordnung eingepackt werden“, sagt der 46-Jährige.

Zahl der Mitarbeiter steigt auf 120

Fielmann investiert massiv in die Hamburger City-Filiale, die das Unternehmen vor 35 Jahren bezogen hatte. Seitdem wurden die Verkaufsräume auf drei Ebenen mehrfach umgestaltet, jetzt ist eine Komplettsanierung geplant. Die Ladenfläche soll mit einer weiteren Etage auf 1200 Quadratmetern um den Bereich der Hörakustik erweitert werden.

Die Zahl der Mitarbeiter steigt auf 120. „Hamburg wird unsere modernste Filiale“, sagt City-Chef Schmiedecke. Dabei geht es nicht nur um zeitgemäßes Ladendesign. Die Kunden sollen mit neuen Technologien mehr Möglichkeiten beim Brillenkauf haben, etwa durch Gesichtserkennungsverfahren. Auch ein neues System, um Wartezeiten zu reduzieren, soll eingeführt werden.

Entscheidendes Zukunftsprojekt

Für Deutschlands größten Optiker ist die Modernisierung des Filialnetzes ein entscheidendes Zukunftsprojekt. Das von Günther Fielmann gegründete Unternehmen („Brillenchic zum Nulltarif“) hatte für das zweite Quartal einen Gewinnrückgang vermeldet. Der Aktienkurs war nach einer Gewinnwarnung bereits Anfang Juli massiv eingebrochen und konnte sich seitdem nicht nachhaltig erholen. Kritiker monieren seit ängerem ein fehlendes Konzept für den Onlinehandel. Im April war Fielmann-Sohn Marc zum gleichberechtigten Vorstandschef neben seinem Vater aufgestiegen.

Fielmann-Kunden müssen sich für ein Jahr an den Übergangsstandort am Jungfernstieg 40 gewöhnen. Im Spätsommer 2019 ist die Neueröffnung an der Mönckebergstraße geplant. Dann ziehen wieder 10.000 Brillen um.