Hamburg.

Fragen an Olaf Merk, Projektmanager für Häfen und Schifffahrt beim International Transport Forum der OECD, zur Zukunft des Hafens.

Wie muss der Hafen der Zukunft aufgestellt sein?

Olaf Merk: Die Schiffe werden größer, also müssen die Häfen mitwachsen. Auch die Umschlaggeschwindigkeit ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Fehlende Nachhaltigkeit und hohe Emissionswerte werden die Menschen nicht mehr hinnehmen. Cybersecurity wird eine immer größere Rolle spielen. Häfen müssen sich auch vor digitalen Attacken von außen schützen.

Welche Rolle spielen Digitalisierung und smarte Systeme in der Hafenwirtschaft?

Eine ganz zentrale. Intelligente Häfen werden es schaffen, die Daten aller Beteiligten in der maritimen Logistikkette zu nutzen, um eine reibungslose Von-Tür-zu-Tür-Logistikkette zu realisieren.

Wann gibt es die ersten autonomen Schiffe?

Unbemannte Schiffe werden wahrscheinlich eher früher als später Realität werden. Die Auswirkungen auf die Häfen könnten anfangs begrenzt sein, da die Schiffe vor allem auf dem offenen Meer unbemannt fahren werden. Das Manö­vrieren in Häfen dürfte zunächst noch menschliches Eingreifen erfordern.

Was muss ein Hafen wie Hamburg leisten, um wettbewerbsfähig zu bleiben?

Hamburg muss vor allem seine Kernkompetenzen ausspielen: ein starkes lokales maritimes und logistisches Cluster, enge Verflechtungen zwischen Unternehmen und eine gute Hinterlandanbindung. Der Hamburger Hafen hat größere Chancen, in der ersten Liga zu bleiben, wenn die Containerschiffe nicht viel größer werden.