Hamburg. Kinder dürfen nicht an Bord. Hamburger Kreuzfahrtreederei erweitert ihre Expeditionsflotte
Die Hamburger Kreuzfahrtreederei Hapag-Lloyd Cruises will ihr Expeditionsangebot erweitern und hat einen dritten Neubau bestellt. Nach der „Hanseatic nature“ und der „Hanseatic inspiration“ soll das neue Kreuzfahrtschiff „Hanseatic spirit“ heißen und im zweiten Quartal 2021 in See stechen. Äußerlich wird die „Hanseatic spirit“ baugleich zu ihren Schwesterschiffen sein, in einem Detail unterscheidet sie sich aber grundlegend: Kindern ist die Mitfahrt verboten. Bei dem Schiff mit maximal 230 Passagieren handelt es sich nämlich um ein Adults-only-Schiff.
Familien dürfen also nicht mitfahren – und dennoch glaubt Hapag-Lloyd Cruises, damit viele Kunden anzuziehen. „Adults-Only hat sich in der Hotelkategorie an Land bereits zum Buchungskriterium entwickelt. Auch für die Kreuzfahrtbranche ist dies ein Trend, dem wir entsprechen möchten“, sagte ReedereiChef Karl J. Pojer dem Abendblatt. Allerdings sei der Kinderanteil auf bisherigen Expeditionsreisen ohnehin eher gering, hieß es aus seinem Haus: „Die Reisen sind in der Regel sehr lang und außerhalb der Schulferien.“ Aber sowohl die „Hanseatic nature“ wie auch die „Hanseatic inspiration“ würden Fahrten anbieten, die sich ausdrücklich an Familien wenden und in den Schulferien liegen.
Ein Kinderland wird man auf der 139 Meter langen „Hanseatic spirit“ folglich vergebens suchen. Auf sieben Passagierdecks befinden sich 120 Kabinen und Suiten, außerdem gibt es an Bord drei Restaurants. Die Farben und das Mobiliar sehen ein wenig anders als auf den Schwesterschiffen aus, die sich noch in Bau befinden und 2019 in See stechen sollen. Die alte „Hanseatic“ wird die Flotte von Hapag-Lloyd Cruises bereits im Herbst 2018 verlassen. Alle drei Neubauten besitzen die höchste Eisklasse für Passagierschiffe und werden unter anderem in Arktis und Antarktis, aber auch in warmen Gewässern wie auf dem Amazonas unterwegs sein. Bordeigene Zodiac-Schlauchboote ermöglichen den Gästen Ausflüge in Gebiete ohne Häfen, für wassersportliche Aktivitäten soll es zudem eine eigene Marina geben.
Die 100-prozentige TUI-Tochter Hapag-Lloyd Cruises ist deutscher Marktführer für Expeditionskreuzfahrten. Die Nachfrage wächst rasant. Die eher kleinen Schiffe erreichen nämlich Regionen, in denen die normalen Luxusliner längst beidrehen müssen.