Hamburg/Berlin. Geldinstitut baut jeden zehnten Standort ab. Im Hamburger Umland trifft es zwei
Die Postbank will bis Ende 2018 etwa jede zehnte ihrer rund 1000 Filialen schließen. „Am Ende werden es deutlich über 100 in diesem Jahr sein“, sagte Postbank-Vorstandsmitglied Susanne Klöß der „Bild am Sonntag“. Auf einer internen Streichliste, die der Zeitung eigenen Angaben zufolge vorliegt, sind allein 72 über ganz Deutschland verteilte Standorte aufgeführt: von Albstadt (Baden-Württemberg) bis Zwickau (Sachsen).
Allein im Norden stehen 14 Filialen vor dem Aus, davon zwei, die zur Niederlassung Hamburg gehören. Dabei handelt es sich um die Postbankstandorte in Lauenburg und in Seevetal. In Lauenburg ist bereits Schluss: Dortige Postbankkunden müssen nun nach Geesthacht oder Schwarzenbek fahren. Aber auch Ableger in Kiel, in Bremen und vier Filialen rund um Hannover sollen geschlossen werden. Die Filialschließungen laufen nach Angaben der Zeitung seit Februar und sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Viele der betroffenen Filialen gelten nach Informationen der „Bild am Sonntag“ als unrentabel. Der Großteil der Mitarbeiter sei von der Deutschen Post ausgeliehen und gehe dorthin zurück. „Unsere Mitarbeiter wechseln zu anderen Standorten, jeder bekommt eine Anschlussbeschäftigung“, sagte Klöß der Zeitung. Sie kündigte an: „Wir schließen nicht nur, wir eröffnen auch. Bis Mitte 2019 entstehen insgesamt 50 neue Vertriebscenter, in denen wir auch Beratung für Wertpapiere und Baufinanzierung anbieten. 25 dieser Center gibt es bereits.“ Die Versorgung ihrer Kunden will die Postbank zudem künftig über Geldautomaten sicherstellen. „Wir passen unsere flächendeckende Grundversorgung mit 10.000 Servicepunkten den Kundenbedürfnissen an.“
Die Postbank gehört komplett der Deutschen Bank und wird demnächst mit deren Privatkundengeschäft zusammengelegt. Klöß sagte dazu, die Filialschließungen hätten mit dem Thema Deutsche Bank nichts zu tun, sondern seien Teil der langfristigen Strategie.