Brüssel. Ein EU-Bericht fordert, den Ausstoß an Kohlendioxid bei neuen Pkw im nächsten Jahrzehnt zu halbieren. Die Autoindustrie warnt davor.
Der Autoindustrie in Deutschland und der EU droht ein neuer Konflikt um massiv verschärfte Abgas-Grenzwerte: Im EU-Parlament wird gefordert, den durchschnittlichen Ausstoß an Kohlendioxid bei neuen Pkw im nächsten Jahrzehnt zu halbieren.
Einen entsprechenden Vorstoß hat die Berichterstatterin im federführenden Umweltausschuss des Parlaments, die maltesische Sozialdemokratin Miriam Dalli, am Mittwoch vorgelegt.
Dallis Berichtsentwurf sieht vor, dass der durchschnittliche CO2-Ausstoß von Neuwagenflotten von 2021 bis 2030 um 50 Prozent sinken muss – die EU-Kommission hatte dagegen eine Reduzierung um 30 Prozent vorgeschlagen. Während die Kommission auf eine E-Auto-Quote verzichtete, will Dalli vorschreiben, dass bis 2030 die Hälfte der Neuwagenflotte aus Nullemissionsautos bestehen muss.
Autoindustrie warnt „überstürztem Abschied“
Der Bericht muss vom Ausschuss und vom Parlament beschlossen werden – an der Gesetzgebung beteiligt sind zudem noch die EU-Mitgliedstaaten. Doch Dalli kann offenbar auf breite Unterstützung im Parlament bauen, was die Autobranche alarmiert.
Der Vorstoß solle „den überstürzten Abschied vom Verbrennungsmotor erzwingen“, warnte der deutsche Autoindustrieverband VDA. Mit dem Bericht werde ohne sachliche Begründung ein gefährliches Zahlenspiel auf Kosten einer Schlüsselindustrie Europas gespielt.