Frankfurt/München. An Deutschlands beiden größten Airports geht am Dienstag nicht viel, Hunderte Flüge sind gestrichen. Von Sonntag an wird verhandelt.

Flugreisende müssen sich am Dienstag am Airport Frankfurt wegen eines Warnstreiks ganztägig auf erhebliche Einschränkungen einstellen: Beschäftige aus den Bereichen Flugzeugabfertigung und Flughafenfeuerwehr legten am Morgen die Arbeit nieder. Außerdem sei die Flugsicherheitskontrolle betroffen, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. „Das ist auch das, wodurch wir die extremsten Einschränkungen erwarten.“

Die Gewerkschaft Verdi hatte die Beschäftigten dazu aufgefordert, von 5 Uhr bis 18 Uhr die Arbeit niederzulegen. Die Lufthansa hat bereits Hunderte Flüge gestrichen – wie auch an den ebenfalls betroffenen Flughäfen in München, Köln und Bremen. Insgesamt seien mehr als 800 Verbindungen betroffen, sagte eine Lufthansa-Sprecherin.

Betrieb am Airport Köln/Bonn steht still

Am Flughafen Köln/Bonn musste wegen des Warnstreiks der Flughafenfeuerwehr der Luftverkehr komplett eingestellt werden. Mindestens drei Stunden lang seien keine Starts und Landungen möglich, teilte der Airport mit. Der Warnstreik habe um 8 Uhr begonnen und sei bis 11 Uhr angekündigt.

Planmäßig standen in diesen drei Stunden 47 Passagierflüge auf dem Programm – 22 Starts und 25 Landungen. Viele Flüge wurden als verspätet angezeigt. Bereits vorsorglich waren zuvor wegen des Warnstreiks an dem Flughafen 76 Flüge gestrichen worden. Erste Mitarbeiter traten um 6 Uhr in den Warnstreik.

Lufthansa streicht in München 240 Flüge

Auch am Flughafen München hat der Warnstreik am Dienstagmorgen begonnen – mit erheblichen Beeinträchtigungen im Luftverkehr. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi starten voraussichtlich die Hälfte aller Flüge verspätet oder gar nicht. Wie eine Lufthansa-Sprecherin am Montag bestätigte, strich das Unternehmen an Deutschlands zweitgrößtem Airport vorab insgesamt 240 Inlands- und Auslandsflüge.

Etwa 500 Mitarbeiter der Fluggesellschaft, der Flugzeug- und Gepäckabfertigung und der Sicherheitsgesellschaft wollten ab dem frühen Morgen den ganzen Tag über streiken. Ab 9 Uhr sollte es eine Kundgebung auf der Freifläche zwischen Terminal 1 und 2 geben.

Tarifgespräche am 15. und 16. April

Verdi will mit den Warnstreiks damit kurz vor der dritten Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst den Druck erhöhen. Die Gespräche sind am 15. und 16. April in Potsdam. Die Gewerkschaft fordert für bundesweit rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten sechs Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat.

Verdi will mit Warnstreiks im öffentlichen Dienst Druck machen

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    Die Ausstände an den Flughäfen sollen auf Dienstag beschränkt sein. Verdi und der Beamtenbund dbb kündigten bis Freitag allerdings weitere bundesweite Warnstreiks im gesamten öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen an. Betroffen sein sollen unter anderem Kitas, der Nahverkehr und die Müllabfuhr.

    Der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske verteidigte die Ausstände. „Mit der massiven Ausweitung der Streiks setzen wir in dieser Woche deutliche Signale an die Arbeitgeber“, sagte er der dpa. (dpa)