Hamburg. Gute Konjunktur belebt den Stellenmarkt in der Stadt. Jobmotoren sind technische Dienstleistungen, Erziehung sowie Bau und Gastgewerbe

Die Arbeitslosigkeit ist in Hamburg mit dem Beginn des Frühjahrs deutlich zurückgegangen. Im März waren 67.028 Männer und Frauen in Hamburg arbeitslos gemeldet, teilte die Agentur für Arbeit am Donnerstag mit. Das seien 1378 oder 2,0 Prozent weniger als im Februar. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Arbeitslosen sogar um 4481 Menschen oder 6,3 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote reduzierte sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte auf 6,6 Prozent.

„Von der guten Entwicklung der vergangenen zwölf Monate profitierten alle Gruppen des Hamburger Arbeitsmarktes“, sagte Sönke Fock, der Leiter der Agentur. Sowohl junge wie ältere Arbeitslose und auch Langzeitarbeitslose hätten verstärkt eine Beschäftigung gefunden.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze nahm weiter zu. Im Januar waren 964.500 Stellen besetzt, 2,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Hamburger Arbeitsmarkt steuert damit langsam auf die Millionenmarke zu. Jobmotoren sind die technischen und wirtschaftlichen Dienstleistungen, Erziehung und Unterricht sowie das Bau- und Gastgewerbe. Gegenwärtig hat die Arbeitsagentur mehr als 17.000 Stellen im Angebot.

Zu den Menschen, die einen Job gefunden haben, zählen auch fünf bislang arbeitssuchende Hamburger, die künftig dort arbeiten werden, wo andere Urlaub machen. Wo die Gäste in der Sonne liegen und den herrlichen Blick auf die Elbe genießen. Die fünf Männer und Frauen sind künftig im Beachclub Hamburg del Mar beschäftigt, in einer der lässigsten Sommer-Locations der Stadt.

Unter gut 20 Bewerbern hat der Betreiber des Clubs Hamburg del Mar für die kommende Saison etliche geeignete Frauen und Männer für die Arbeit auf dem künstlichen Strand auf St. Pauli gefunden. Gesucht hatte Inhaber Harry Woltmann Küchenhilfen, Spüler, Servicekräfte für den Tresen und Betriebsleiter, alles sehr stark vom Fachkräftemangel betroffene Berufe.

„Jeden Monat meldet uns die Gas­tronomie 200 neue, unbesetzte Stellen“, sagt Knut Böhrnsen, Sprecher der Agentur für Arbeit. Der Bedarf in der Branche sei besonders in der Sommersaison sehr groß. Viele Neueröffnungen, etwa durch immer mehr Hotels in Hamburg, verschärften die Situation.

Für die Industrie wird das knappe Angebot an Auszubildenden derweil mehr und mehr zum Problem. Immer mehr Ausbildungsplätze könnten nicht besetzt werden, heißt es in einer Erklärung der Arbeitgeberverbände der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie. Während Anfang 2017 nur fünf Prozent der angebotenen Ausbildungsplätze unbesetzt waren, ist dieser Anteil zu Beginn des laufenden Jahres auf 7,5 Prozent gestiegen. Die Schulen müssten gleichermaßen über berufliche Ausbildung und Studium informieren, fordern die Arbeitgeber. Ein wichtiger Grund für den Mangel an Lehrlingen sei der zunehmende Fokus der Schüler auf ein Studium.