Berlin/Wolfsburg. Der Frauenanteil in Führungspositionen bei VW ist gering. Viel zu gering, sagt Chef Matthias Müller. „Das ist ein riesiges Problem.“

Das Volkswagen-Spitzenmanagement muss nach Aussage von Konzernchef Matthias Müller künftig „weiblicher, jünger und internationaler“ werden. Mit Blick auf die aktuelle Führungsebene sagte der 64-Jährige dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ (Bezahlinhalt) „Das ist ein riesiges Problem des Konzerns.“

Bei der Regelung seiner Nachfolge wolle er einmal mitreden, fügte Müller an. „Ich würde auf jeden Fall gerne mit dem Aufsichtsrat diskutieren, wie der Konzern nach meiner Zeit geführt werden soll und von wem.“

Er selbst könne sich nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand vorstellen, einen Posten im Aufsichtsrat des Konzerns zu übernehmen, sagte der Manager. Den Vorsitz des Kontrollgremiums strebe er jedoch nicht an: „Das ist zu viel Arbeit, wenn man es richtig macht.“

Müllers soll Abgasskandal aufarbeiten

Matthias Müller war von den Eignerfamilien Piech und Porsche im September 2015 an die VW-Spitze gesetzt worden, nachdem der damalige Konzernchef Martin Winterkorn im Zuge der Dieselaffäre zurücktreten musste. Schon damals ließ Müller erkennen, dass er den liebgewordenen Posten als Porsche-Chef nur ungern verließ und bei Volkswagen lediglich für eine Amtszeit zur Verfügung steht. Sein Vertrag läuft noch bis 2020.

Müller bittet VW-Aktionäre um Entschuldigung

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    Müller soll die Aufklärung der millionenfachen Manipulation von Abgaswerten vorantreiben und den Konzern zugleich ins Zeitalter der Elektro-Mobilität führen. Dabei kann er erste Erfolge aufweisen. Die lange schwächelnde Marke VW kommt unter dem früheren BMW-Manager Herbert Diess bei der Steigerung der Profitabilität voran.

    Auf die Frage, ob der 59-jährige Diess sein Nachfolger werden könnte, sagte Müller dem Magazin: „Natürlich ist man mit 60 nicht alt. Wir brauchen im Vorstand Erfahrung, aber nach meiner Überzeugung auch eine Verjüngung.“ Am Ende sei das eine Entscheidung des Aufsichtsrats. (dpa/rtr)

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