San José.

Der US-Konzern Ebay sieht im Onlinehandel weltweit noch ein großes Potenzial. Der globale Einzelhandel habe ein Volumen von 20 Billionen Dollar im Jahr, wovon etwas mehr als eine Billion auf den E-Commerce entfalle, sagte Konzernchef Devin Wenig der „Welt am Sonntag“. Zwar würden Menschen auch weiter in Geschäften einkaufen. „Aber in einem Markt wie dem deutschen, wo der Anteil des Onlinehandels bei etwas mehr als zehn Prozent liegt, gibt es noch viel Potenzial – ähnlich in den USA.“ In Schwellenländern sei das Potenzial noch größer.

Zugleich bekräftigte der Manager, dass Ebay-Kunden auch künftig mit dem Dienstleister Paypal bezahlen können. Man wolle aber den Zahlungsverkehr selbst verwalten und setze auf den niederländischen Dienstleister Adyen. Ebay hatte in dieser Woche angekündigt, Zahlungen in Zukunft vor allem über Adyen statt über die frühere Tochtergesellschaft Paypal abzuwickeln. Analysten zufolge wird Ebay auf diese Weise besser mit Amazon mithalten können.

Ein starkes Weihnachtsgeschäft hatte Ebay ein deutliches Umsatzplus von neun Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro) im vierten Quartal beschert, wie das Unternehmen in der zurückliegenden Woche mitteilte. Im Gesamtjahr 2017 wuchs der Umsatz um sieben Prozent auf 9,6 Milliarden Dollar. Der bereinigte Gewinn blieb stabil bei 2,2 Milliarden Dollar.

Eine 3,1 Milliarden Dollar schwere Abschreibung wegen der US-Steuer­reform hatte den Konzern im vierten Quartal ins Minus gerissen.