Essen.
Auf dem deutschen Automarkt entsteht nach Einschätzung des Experten Ferdinand Dudenhöffer eine Blase wegen der dauerhaft hohen Preisnachlässe. Vor allem mit ihren Diesel-Eintauschprämien hätten die Hersteller die Rabatte im Jahr 2017 auf bislang nicht gekannte Höhen getrieben, schreibt der Direktor des CAR-Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen.
Nach Abebben der jüngst noch verlängerten Rabattwelle werde es schwer werden, weitere Neuwagen zu verkaufen. In einem gesättigten Markt wie Deutschland erzeugten hohe Rabatte keine zusätzliche Nachfrage, sondern allein Vorzieheffekte, die man im Laufe des Jahres spüren werde.
Nach Marktbeobachtungen des Instituts werden einzelne Modelle wie beispielsweise der Ford Focus mit einem offen beworbenen „Umweltbonus“ von mehr als 40 Prozent in den Markt gedrückt, wenn dafür ein älteres Diesel-Fahrzeug eingetauscht wird. Der Umwelteffekt durch die aus dem Verkehr gezogenen Altdiesel sei aber nicht geeignet, Fahrverbote in einzelnen Städten zu verhindern, schreibt Dudenhöffer. Er geht davon aus, dass bis zu 1,15 Millionen Autos aus dem Verkehr gezogen werden könnten. Ihnen stünden aber schon 1,3 Millionen neu zugelassene Diesel-Fahrzeuge gegenüber, die trotz Euro-6-Norm mehrheitlich hohe Mengen Stickoxide ausstießen.