Berlin. Gucci verzichtet ab 2018 auf den Verkauf von Mode mit Pelz. Die Marke will Vorreiter beim Tierschutz sein, andere waren aber schneller.
14.000 Euro kostet ein Pelzmantel mit Diamand-Muster aus der aktuellen Gucci-Kollektion. Ab kommendem Jahr werden solche Stücke jedoch nicht mehr zu haben sein. Die Modemarke, die zum Kering-Konzern gehört, will ab Sommer 2018 auf tierische Pelze verzichten. Dies geht aus einer Mitteilung der Tierschutzorganisation „Humane Society“ hervor, mit der Gucci kooperiert.
Den Schritt hat Guccis Chef Marco Bizzarri bei einer einer Veranstaltung zum Thema nachhaltige Mode bekannt gegeben. Laut „Humane Society“ sagte Bizzarri, dass Gucci soziale Verantwortung als Kern seiner Arbeit sehe. Pelze im Bestand des Unternehmens sollen für den guten Zweck versteigert werden. Das Unternehmen wolle Vorbild für andere Marken sein.
Gucci ist mittlerweile großer Konzern
Tatsächlich hat sich die italienische Modemarke in den vergangenen Jahren von einer unantastbaren Luxusmarke zu einem Konzern mit jährlich über vier Milliarden Euro Umsatz (2016) und über 10.000 Mitarbeitern gewandelt. Damit kann Gucci durchaus ein Vorbild sein.
Auch wenn Tierschutzorganisationen wie die „Fur Free Alliance“ den Verzicht begrüßen, hält die Kritik an der Marke noch an. Auf Facebook etwa kritisieren Mode-Freunde, dass der Schritt längst überfällig sei. Zudem beklagen Beobachter, dass die Marke zwar auf Felle von Füchsen, Hasen, Mardehunden und Koyoten verzichteten, doch weiterhin auf Lederwaren aus der Haut anderer Tiere setzten. Zur „Fur Free Alliance“ gehören bereits Marken wie Armani und Hugo Boss.
Andere Kering-Marken verkaufen auch Pelz
Unklar ist auch, ob das Ende für Fell-Kleidung auch für alle Tochtermarken von Kering gilt. In Presseberichten und den Mitteilungen der Tierschützer ist nur von Gucci und dem Label Stella McCartney die Rede. Zu Kering gehören aber auch weitere Marken. So zum Beispiel Saint Laurent, das aktuell Jacken mit Fuchs-Pelz verkauft.