Berlin. Kein Ende des Ärgers für VW. Aus den USA kommen neue Vorwürfe. Dabei geht es um Versäumnisse gegenüber den amerikanischen Behörden.

Dem VW-Konzern droht offenbar neuer Ärger in den USA. Bei internen Untersuchungen stellte der Wolfsburger Autobauer laut einem Medienbericht fest, dass knapp 500.000 Fahrzeuge über keine korrekte Zulassung in den USA verfügen.

Wie der „Spiegel“ berichtet, handelt es sich „um rund 20 Prozent aller Volkswagen-Modelle mit Benzinmotor, die von 2009 bis 2017 dort verkauft worden sind“. In den USA müssen Autohersteller den Zulassungsbehörden melden, wenn sie in einem Modelljahr Änderungen an der Software vorgenommen haben. Volkswagen habe dies in vielen Fällen aber nicht getan, so der Bericht.

Neue Software nicht angemeldet

Es handele sich der internen Untersuchung zufolge aber nicht darum, dass eine unerlaubte Software eingesetzt wurde, um die Abgasreinigung nur auf dem Prüfstand ausreichend arbeiten zu lassen. Man habe versäumt, neue Software für die US-Modelle anzumelden, wenn diese beispielsweise aus den Modellen übernommen wurde, die in Europa verkauft werden. Auch das sei in den USA unzulässig.

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    Nun prüfe der Konzern, ob die geänderte Software bei den US-Behörden nachträglich angemeldet werden kann. Es werde befürchtet, dass dies nicht ohne Strafzahlungen ausgehen und den Ruf von VW am Markt weiter beschädigen könne.

    US-Behörden sind „nachhaltig sauer“

    Die Zulassungsbehörden in den USA sind nicht nur wegen des Betrugs mit Dieselmotoren über VW verärgert. „Nachhaltig sauer“ seien sie vor allem, weil der Autobauer noch über ein Jahr lang versuchte, den Betrug zu vertuschen, nachdem es Hinweise auf verbotene Software bei Dieselmodellen gab. Insgesamt musste VW bislang knapp 23 Milliarden Euro für Strafzahlungen, die Nachbesserung und den Rückkauf von Dieselmodellen in den USA zurückstellen.

    Zu den neuen Vorwürfen sagt ein Sprecher laut dem Magazin: „Zu etwaigen vertraulichen internen Vorgängen, die insbesondere den Austausch mit den zuständigen Behörden betreffen würden, äußern wir uns nicht.“ (W.B.)