Berlin. Der Bund springt mit einem Kredit über 150 Millionen Euro bei Air Berlin. Dem Konkurrenten Ryanair aus Irland passt dies gar nicht.

  • Ryanair hält den Übergangskredit für Air Berlin für rechtswidrig
  • Die Airline legte Beschwerde beim Kartellamt ein
  • Der Kredit, so Ryanair, sei nur arrangiert worden, damit Lufthansa Air Berlin schuldenfrei übernehmen könne

Der irische Billigflieger Ryanair geht gegen die Staatshilfen für die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin vor und legt Beschwerde bei den Kartellbehörden ein. Der Insolvenzantrag sei mit dem Ziel arrangiert worden, dass die Deutsche Lufthansa eine schuldenfreie Air Berlin übernehmen könne, erklärte Ryanair am Dienstagabend.

Dies verstoße gegen deutsche und EU-Wettbewerbsregeln. Reisende müssten künftig höhere Preise für Tickets zahlen, warnte Ryanair. Deshalb würden Bundeskartellamt und EU-Kommission aufgefordert, umgehend Schritte zu unternehmen.

Geld soll bis November reichen

Air Berlin hatte zuvor Insolvenz angemeldet. Nun springt die Bundesregierung mit einem 150 Millionen Euro schweren Kredit der KfW ein. Sie sorgt dafür, dass die chronische defizitäre Fluggesellschaft die nächsten drei Monate überbrücken kann und die Maschinen nicht am Boden bleiben müssen. Das Geld soll bis Ende November reichen.

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Bund sichert Air-Berlin-Flugbetrieb mit Kredit

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    Letztlich ruhen die Hoffnungen vor allem auf der Deutschen Lufthansa, die seit längerem über die Übernahme von Teilen von Air Berlin verhandelt. Auch mit der Billigfluglinie Easyjet gebe es Gespräche, sagte ein Insider zu Reuters. Damit sollten vor allem die Start- und Landerechte von Air Berlin auf dem Heimatflughafen in Berlin sowie in Düsseldorf gesichert werden. „Ziel war es, Ryanair draußen zu halten“, sagte der Insider.

    Air Berlin will vorerst weiterfliegen

    Air Berlin will trotz Insolvenz mitten in der Ferienzeit weiter fliegen. „Alle Flüge der Air Berlin und Niki finden weiterhin statt“, versicherte die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft am Dienstag. „Die Flugpläne bleiben gültig, gebuchte Tickets behalten ihre Gültigkeit, alle Flüge sind weiterhin buchbar“, teilte das Unternehmen mit, das täglich rund 80.000 Passagiere befördert.

    Air Berlin mit ihren rund 8600 Beschäftigten schreibt seit Jahren Verluste und hielt sich hauptsächlich durch Finanzspritzen ihres Großaktionärs Etihad noch in der Luft. Am Freitag drehte die nationale Airline der Vereinigten Arabischen Emirate den Berlinern aber den Geldhahn zu. (rtr/dpa)

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