Hamburg.
Der Nivea-Hersteller Beiersdorf arbeitet derzeit die letzten Auswirkungen des massiven Cyberangriffs vor gut einer Woche ab. Die Produktion sei weltweit in den Werken wieder angelaufen, sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch dem Abendblatt. „Wir sind aber noch nicht wieder bei 100 Prozent.“ Immerhin sei das Werk in Hamburg voll funktionsfähig. Auch die Kommunikation per Telefon und E-Mail funktioniere wieder.
Am vergangenen Dienstag waren bei Beiersdorf die IT- und Kommunikationssysteme durch eine Cyberattacke lahmgelegt worden. Auch die Produktion fiel in etlichen Werken vorübergehend aus. Hackern war es über das Update einer Buchhaltungssoftware gelungen, die Rechner des DAX-Konzerns mit einem Virus zu infizieren. Das Erpressungsprogramm verschlüsselte die Daten auf den Festplatten und forderte für die Freigabe ein Lösegeld in Höhe von 300 Dollar pro Rechner.
Nach den Worten von Beiersdorf-Chef Stefan Heidenreich hat der Konzern das Lösegeld nicht gezahlt. Ein wirtschaftlicher Schaden lasse sich nach wie vor nicht beziffern, sagte die Unternehmenssprecherin. Einen Bericht des Magazins „Stern“, wonach der Angriff Kosten in Höhe von „vielen Millionen Euro“ verursacht haben soll, wollte sie ausdrücklich nicht bestätigen. Auch Aussagen, wonach Beschäftigte ihr Gehalt verspätet erhalten hätten, seien nicht korrekt. An der Börse geriet der einzige Hamburger DAX-Konzern in den vergangenen Tagen unter Druck. Auf Wochensicht verloren die Aktien gut 4,5 Prozent an Wert. Neben Beiersdorf waren auch zahlreiche andere Großkonzerne weltweit von der Cyberattacke betroffen.