Hamburg. Gutes erstes Quartal. Containerumschlag des Hafenkonzerns wächst ebenfalls

Viel besser hätte es für Angela Titzrath kaum laufen können. Seit dem Jahreswechsel führt die Managerin Deutschlands größten Hafenkonzern HHLA und schon konnte sie vor wenigen Tagen die Gewinnprognose anheben. Zum ersten Mal – seit dem Börsengang der HHLA 2007.

Entsprechend positiv ist auch der Quartalsbericht, den die Hamburger Hafen und Logistik AG am Freitag veröffentlicht hat. Der Betriebsgewinn ist zu Jahresbeginn um 10,4 Prozent auf 45,2 Millionen Euro gestiegen, wie das Unternehmen mitteilte. Dazu trug vor allem ein deutliches Plus im Containerumschlag bei. In den ersten drei Monaten kletterte die Zahl der an den Kaimauern bewegten Stahlboxen um 10,3 Prozent auf 1,8 Millionen TEU (20-Fuß-Standard-Container). Dabei profitierte die HHLA nach eigenen Angaben von der Erholung im Warenverkehr mit Asien und einem deutlichen Anstieg der Zubringerverkehre mit den Ostseehäfen. Darüber hinaus konnte die HHLA an ihrem ukrainischen Containerterminal Odessa einen Umschlaganstieg um 5,4 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres verzeichnen.

Aus all diesen Gründen erwartet Titzrath aufs Gesamtjahr gesehen nun einen Betriebsgewinn in der oberen Hälfte der Spanne zwischen 140 und 170 Millionen Euro für den Konzern.

Genauer will sich die neue HHLA-Chefin nicht festlegen, weil es zahlreiche weltwirtschaftliche Risiken gibt, und weil sie genau weiß, dass der unerwartete Aufschwung vor allem auf äußere Umstände zurückzuführen ist. So profitiert die HHLA davon, dass ihre Terminals bei der Neuordnung der Reedereiallianzen und Liniendiensten besonders gut weggekommen sind. Zehn von zwölf Fernostdiensten, die Hamburg anlaufen, werden künftig von der HHLA abgefertigt. „Die HHLA steht auf einem soliden Fundament. Dazu trägt auch bei, dass die Verhandlungen mit den Reedereien über neue Fahrpläne bisher erfolgreich verliefen“, sagte Titzrath „Wir gehen davon aus, dass wir für unsere Containerterminals eine stabile Nachfrage sichern konnten.“

Für den Hamburger Konkurrenten Eurogate brechen hingegen schwere Zeiten an. Er leidet darunter, dass ein Teil seiner Reedereikunden sich Allianzen angeschlossen haben, die vermehrt bei der HHLA abgefertigt werden. Im nächsten Jahr kann sich aber schon wieder alles ändern.