Berlin. Die Suche nach Personal in sogenannten Engpassberufen wird laut einer Studie immer schwieriger. Doch es gibt regionale Unterschiede.

Unternehmen in Deutschland bekommen einer Studie zufolge zunehmend Probleme bei der Suche nach qualifiziertem Personal. Bundesweit können Firmen bereits etwa jede zweite Stelle nur schwer besetzen, wie am Donnerstag aus einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervorgeht.

Allerdings gibt es große regionale Unterschiede. In Baden-Württemberg schrieben demnach Unternehmen 2016 rund 72 Prozent aller Jobs in sogenannten Engpassberufen aus – hier gibt es mehr offene Stellen als Bewerber. In Bayern waren es 65 Prozent, in Hessen 58 Prozent. In Berlin hingegen lag die Quote im Schnitt nur bei 35 Prozent.

Lage werde sich im Osten noch zuspitzen

Eine Verbesserung ist den IW-Forschern zufolge nicht in Sicht. „In Westdeutschland geht voraussichtlich rund jeder dritte Arbeitnehmer in den kommenden 15 Jahren in Rente.“ Im Osten seien es in manchen Regionen bis zu 42 Prozent – besonders die ländlichen Gebiete seien stark betroffen. Zudem werde sich die Lage im Osten noch zuspitzen, denn dort könnten die Betriebe auch viele Ausbildungsplätze nicht besetzen. Mancherorts blieben 2016 bis zu 25 Prozent aller Lehrstellen unbesetzt.

Besonders groß sind laut Studie Engpässe in technischen Berufen wie dem Elektrotechniker und in Gesundheitsberufen wie dem Hörgeräteakustiker. „Doch auch in den Sicherheitsberufen fehlen Bewerber, zum Beispiel als Detektive und im Brandschutz.“

Weniger Probleme bei mehr Mobilität

Die IW-Forscher plädieren für mehr Mobilität. So könnten deutschlandweit fast 43.000 Stellen besetzt werden, wenn Arbeitslose und Jugendliche das Bundesland wechseln würden. Die Politik sollte Arbeitslose bei Umzügen stärker unterstützen. „Mittelständler müssen zudem überregional suchen und Kandidaten bei der Wohnungssuche helfen“, sagte IW-Expertin Paula Risius. (rtr)