Arnstadt/Hamburg. Gemeinschaftsunternehmen N3 mit Rolls-Royce in Arnstadt soll künftig doppelt so viele Motoren überholen

Feierliche Stimmung am gestrigen Freitag in Arnstadt: Das Hamburger Unternehmen Lufthansa Technik feierte mit seinem Partner Rolls-Royce in einem Festakt das zehnjährige Bestehen seiner Gemeinschaftsfirma N3 Engine Overhaul Services. Hunderte Mitarbeiter reparieren und überholen in dem Werk in Thüringen die modernsten Triebwerke des britischen Flugzeugmotorenherstellers.

Lufthansa-Technik-Chef lobt die Zusammenarbeit

„Mit N3 haben Rolls-Royce und Lufthansa Technik in der Triebwerksinstandhaltung neue Maßstäbe in der internationalen Zusammenarbeit gesetzt“, sagte Johannes Bußmann, Vorstandschef von Lufthansa Technik. Eric Schulz, Chef der zivilen Luftfahrtsparte von Rolls-Royce: „Wir sind stolz, dass wir N3 gemeinsam mit Lufthansa Technik als einen führenden Überholungsstandort für Rolls-Royce-Triebwerke in Europa etablieren konnten.“ Mit gleichbleibend hohen Standards und zuverlässigen Durchlaufzeiten trage man zur Planungssicherheit des Flugbetriebs der Kunden bei.

Im April 2007 startete das Gemeinschaftsunternehmen mit 270 Mitarbeitern. Heute sind 600 Beschäftigte in dem Werk tätig. Bald soll jeder siebte Triebwerksspezialist aus eigener Ausbildung kommen. Derzeit sind 40 Jugendliche in der Lehre zum Fluggerätmechaniker und zur Fachkraft für Lagerlogistik. Insgesamt haben die Beschäftigten in den vergangenen zehn Jahren für 40 internationale Airlines mehr als 800 Triebwerke der Baureihe Trent 500 (wird im Airbus-Langstreckenjet A340 verwendet), Trent 700 (A330) und Trent 900 (A380) überholt. Auch die Aggregate des modernsten Großraumjets von Airbus gehören seit Oktober 2016 zum Portfolio. Mit dem Motorentyp XWB für den A350 werde die Auslastung in den kommenden Jahren von derzeit 100 auf bis zu 200 Motoren pro Jahr steigen, teilte Lufthansa Technik mit. In diesem Jahr sollen es bereits 130 Exemplare sein.

„N3 hat sich vom Newcomer in der Branche zu einem führenden Unternehmen in der Instandhaltung von Rolls-Royce-Triebwerken entwickelt“, sagte N3-Direktor und General Manager Alexander Stern. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen 528 Millionen Euro um. Das war ein Plus von 15 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Insgesamt seien seit Betriebsstart in das Werk 135 Millionen Euro investiert worden, davon zwölf Millionen Euro im vergangenen Jahr. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sprach von einer der erfolgreichsten Investition in der Region.