Hamburg. Ehemaliger Bahnchef soll Aufsichtsratsvorsitz bei Hafenfirma übernehmen
Bei der Deutschen Bahn hat Rüdiger Grube vor Kurzem nach verunglückten Vertragsverhandlungen als Vorstandsvorsitzender hingeworfen. In seiner Heimatstadt Hamburg heuert der Ex-Bahnchef nun wieder an: Grube soll Aufsichtsratschef beim größten Unternehmen im Hafen werden – bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Die zuständige Senatskommission hat sich darauf geeinigt, den Top-Manager für den Posten des Chefkontrolleurs vorzuschlagen. Bereits in der kommenden Woche soll sich der Aufsichtsrat mit der Personalie befassen. Bei der HHLA-Hauptversammlung Mitte Juni kann Grube dann ernannt werden.
Er folgt auf den Chef der Logistik- Initiative, Peer Witten, der aus Altersgründen aufhört, der aber zudem bei einer Reihe von Aktionären wegen des schwachen Aktienkurses der HHLA seit geraumer Zeit in der Kritik steht.
Der 65-jährige Grube, der in Moorburg als Sohn von Obstbauern geboren wurde und mit der Hamburger TV-Köchin Cornelia Poletto verheiratet ist, gilt als Mobilitätsexperte. Er war als Dasa-Manager in der Luftfahrt tätig, später bei Daimler im Fahrzeugbau. Nach seiner Zeit bei der Deutschen Bahn soll er sich bei der HHLA nun mit Schiffen befassen.
„Wir haben die Aufgabe, den Hafen auf die Zukunft vorzubereiten“, sagte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). Gerade die HHLA als wichtigster Terminalbetreiber in Hamburg müsse vor dem Hintergrund der weltwirtschaftlichen Veränderungen umfassende logistische Konzepte entwickeln und sich globaler orientieren. „Ich glaube deshalb, dass wir keinen besseren Mann für den Aufsichtsratsposten hätten finden können als Rüdiger Grube – mit seiner Persönlichkeit, seiner fachlichen Expertise und mit seinen guten Verbindungen in die Politik“, sagte Horch. Neben Grube soll noch ein weiterer bekannter Hamburger in den HHLA-Aufsichtsrat wechseln: Der scheidende Chef bei Siemens in der Region Nord, Michael Westhagemann, soll ebenfalls ein Mandat im Kontrollgremium erhalten.