Hamburg.

Die schlechte Nachricht stand im letzten Satz der Pressemitteilung. Zwar hat der Hamburger Waggonvermieter VTG im vergangenen Jahr mehr verdient als im Vorjahr. Das angepeilte Ziel, im kommenden Jahr 2,50 Euro Gewinn pro Aktie zu machen, wurde allerdings infrage gestellt. Angesichts der gestiegenen Unsicherheit bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung und des schwächeren konjunkturellen Umfelds „kann der Vorstand gegenwärtig jedoch nicht ausschließen, dass das für 2018 formulierte Ziel erst ein Jahr später erreicht wird“, hieß es vom Unternehmen. An der Börse verlor die Aktie daraufhin bis zum Nachmittag rund 2,8 Prozent auf 30,60 Euro. Damit war das Unternehmen der größte Verlierer im Nebenwerteindex SDAX.

Auf Basis vorläufiger Zahlen sank bei VTG im vergangenen Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr der Umsatz um vier Prozent auf 986,9 Millionen Euro und rutschte damit unter die Milliardenschwelle. Verantwortlich dafür sei zum Beispiel eine schwächere Nachfrage im europäischen Vermietgeschäft. Die Auslastung der Flotte sank leicht. Das operative Ergebnis (Ebitda) konnte dennoch gesteigert werden. Die Hamburger verdienten mit 345,3 Millionen Euro 2,6 Prozent mehr. „Die Realisierung wertvoller Synergien aus der AAE-Übernahme im Bereich Waggonvermietung und die erfolgreichen Effizienzmaßnahmen in den Logistikbereichen haben sehr positive Effekte auf unser Geschäft und tragen zu unserer steigenden Profitabilität bei“, sagte Vorstandschef Heiko Fischer. VTG hatte den Schweizer Rivalen Ahaus Alstätter Eisenbahn (AAE) im Jahr 2015 für 380 Millionen Euro übernommen.

Für das laufende Jahr erwartet der Konzern ein leichtes Plus bei Umsatz und Ebitda. Weil die Ertragskraft gestiegen sei, schlägt der Vorstand der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende um 25 auf 75 Cent vor.