Elbvertiefungsstreit sorgt für Kursdebakel. Analysten stufen Aktie auf „Halten“ ein
Das Urteil der Börsianer ist eindeutig: Während Politiker noch darüber streiten, ob die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zur Elbvertiefung Sieg oder Niederlage für den Hamburger Senat ist, stand der große Verlierer binnen Sekunden am Donnerstag fest. Als die Eilmeldung kam, dass die Planung in Teilen rechtswidrig ist, rauschte die Aktie der Hamburgischen Hafen und Logistik AG (HHLA) in die Tiefe. Mehr als 13 Prozent betrug das Minus zeitweise. Auf Wochensicht stand ein Einbruch von 6,9 Prozent auf 17,65 Euro. Zahlreiche Geldhäuser gaben eine aktualisierte Einschätzung ab. Der Tenor: Anleger sollen die Aktie halten.
Die Commerzbank erwartet, dass große Containerschiffe nicht vor 2019 den Hafen anlaufen können, und sieht das Kursziel weiterhin bei 17 Euro. Auch die NordLB nennt diesen Richtwert und spricht von einem weiteren Rückschlag für die Fahrrinnenanpassung, allerdings hätte es für den Terminalbetreiber schlimmer kommen können. Die Investmentbank HSBC senkte das Ziel von 20 auf 18 Euro. Der Rechtsstreit drohe sich noch bis zu zwei Jahre hinzuziehen, die Unsicherheit belaste die HHLA. Eine unklare Lage bestimmte die Börsenmärkte weltweit. Angst vor einem Erstarken von Populisten in Europa drückte den DAX zunächst ins Minus. Hoffnungen auf Steuererleichterungen für US-Unternehmen von Präsident Donald Trump befeuerten gegen Wochenende die Kurse. Unterm Strich war der DAX leicht im Plus bei 11.667 Punkten.