Hamburg.

34 Jahre lang hat Wolfgang Hurtienne die Entwicklung des Hamburger Hafens mitgeprägt. Allerdings soll damit bald Schluss sein. Der Geschäftsführer der Hamburg Port Authority (HPA) und der Aufsichtsrat der HPA haben sich darauf geeinigt, dass Hurtienne sein Amt niederlegt und in den Ruhestand eintreten wird, teilte die Wirtschaftsbehörde am Dienstag mit. Derzeit liefen die Gespräche mit dem 64 Jahre alten Bauingenieur noch, geplant sei sein Ausscheiden zum 15. Januar, hieß es weiter. Auch als Geschäftsführer der 100-prozentigen HPA-Tochter ­Cruise Gate Hamburg soll er aufhören. Das Unternehmen ist die zentrale Anlaufstelle für alle Kreuzfahrtreedereien.

Nach Abendblatt-Informationen hat es vonseiten des Senats zuletzt immer häufiger intern Kritik an der HPA gegeben. So sind beispielsweise die Kosten für die Sanierung des Alten Elbtunnels und für die Schlickbeseitigung gestiegen. „Der Wirtschaftsplan der HPA scheint völlig aus dem Ruder gelaufen zu sein“, sagte Norbert Hackbusch, hafenpolitischer Sprecher der Linken. Das habe sich das Jahr über angedeutet, der Senat reagiere aber erst jetzt und nicht überzeugend. Hackbusch und Michael Kruse, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP, sehen in Hurtienne ein „Bauernopfer“. Die Schuldigen wie Wirtschaftssenator Frank Horch und HPA-Chef Jens Meier blieben hingegen im Amt. Meier übernehme nun alleine die HPA-Führung und habe „das Vertrauen des Senats“, so die Wirtschaftsbehörde. Ob der Posten von Hurtienne neu besetzt werde, sei offen. Das hänge von einer geplanten HPA-Umstrukturierung ab.