Frankfurt am Main / New York. Streit um Geldstrafe zwischen Deutscher Bank und US-Justizministerium wegen Immobilien-Tricksereien soll gelöst sein.

Eine Erholung der Finanzwerte infolge der Kursexplosion bei der Deutschen Bank hat die US-Börsen am Freitag beflügelt. Die französische Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person, die Deutsche Bank habe im Streit mit dem US-Justizministerium um Tricksereien auf dem amerikanischen Immobilienmarkt eine deutlich geringere Strafe von 5,4 Milliarden Dollar zu erwarten.

Vor zwei Wochen hatten die Behörden eine Vergleichszahlung von 14 Milliarden Dollar gefordert - seither stand die Bank am Aktienmarkt unter Beschuss. Die in den USA gelisteten Titel der Deutschen Bank sprangen nach dem Bericht rund 14 Prozent in die Höhe, nachdem sie am Tag zuvor noch starke Verluste erlitten hatten.

Die Aktien der Großbank JPMorgan verteuerten sich um 1,4 Prozent, die der Bank of America um 3,2 Prozent. Die Papiere der Citigroup rückten um 3,1 Prozent vor und die Scheine von Goldman Sachs um 1,5 Prozent. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,9 Prozent höher auf 18.308 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 rückte 0,8 Prozent auf 2168 Zähler vor.

An der Frankfurter Börse drehte der Kurs der Deutschen Bank ins Plus, nachdem er zuvor auf ein Rekordtief gefallen war. Der Medienbericht über eine geringere Strafe im US-Hypothekenstreit zog den Kurs zum Handelsschluss um 6,4 Prozent auf 11,57 Euro hoch. Die Kursturbulenzen bei der Deutschen Bank schüttelten die Börsen in Europa ordentlich durch. Der Dax ging mit einem Plus von einem Prozent auf 10.511,02 Punkte ins lange Wochenende. Der EuroStoxx50 gewann 0,4 Prozent auf 3002,24 Zähler. Auf Wochensicht verloren die beiden Indizes aber immer noch jeweils rund ein Prozent.