Hamburg. Arbeitsplätze sollen im Windenergie-Bereich entstehen. Hohe Investitionen geplant

Der Energiekonzern Vattenfall baut seine Wind-Sparte in Hamburg kräftig aus. Unternehmensweit will der schwedische Versorger in den nächsten zwölf Monaten 130 neue Mitarbeiter für diesen expandierenden Geschäftsbereich einstellen.

„Ungefähr die Hälfte dieser neuen Stellen könnte in Hamburg angesiedelt sein“, sagte ein Firmensprecher dem Abendblatt. Bisher habe man in der Windenergie-Sparte rund 150 Beschäftigte in der Hansestadt, im gesamten Konzern seien es mehr als 600. Gunnar Groebler, der seit Frühjahr 2015 im Vattenfall-Konzernvorstand das Windenergie-Geschäft verantwortet, hat seinen Sitz in Hamburg.

Für die neuen Positionen sucht das Unternehmen nach eigenen Angaben Einsteiger wie auch erfahrene Profis in den Bereichen Betriebswirtschaft, Ingenieurswesen, Projektmanagement und Anlagen-Betriebsführung. Zu den Aufgaben, für die Vattenfall zusätzliches Personal benötigt, gehört die Fertigstellung des Offshore-Windparks Sandbank, der 90 Kilometer westlich der Insel Sylt entsteht.

Vattenfall und der Projektpartner, die Stadtwerke München, haben dort Ende Juli die erste von 72 Windenergieanlagen des Herstellers Siemens aufgestellt, gerade in dieser Woche konnte der erste Strom ins deutsche Netz eingespeist werden. Voraussichtlich im Frühjahr kommenden Jahres soll der Windpark Sandbank komplett in Betrieb gehen und im Dauerbetrieb eine jährliche Strommenge erzeugen, die rechnerisch dem Bedarf von 400.000 deutschen Haushalten entspricht.

Ganz in der Nähe haben die beiden Partner bereits Anfang 2015 das Projekt DanTysk, das in einer ähnlichen Größenordnung wie Sandbank rangiert, in Betrieb genommen.

In den kommenden Jahren will Vattenfall bis zu fünf Milliarden Euro in die Wind-Sparte investieren. Der Konzern strebt an, die installierte Leistung im Windenergiebereich von aktuell 2,2 Megawatt – erzeugt durch etwa 1100 Anlagen – bis 2020 auf vier Milliarden Euro zu steigern. Gemessen an der insgesamt durch Vattenfall erzeugten Leistung lag der Beitrag des Wind-Sektors im Jahr 2015 allerdings gerade einmal bei drei Prozent. Knapp die Hälfte des erzeugten Stroms stammte aus fossilen Quellen, jeweils etwas weniger als ein Viertel steuerten die Wasserkraft sowie Kernreaktoren bei.

Diese Verteilung soll sich künftig zugunsten der erneuerbaren Energien verschieben. Interessenten für die jetzt angekündigten neuen Stellen können sich nach Angaben von Vattenfall auch auf der Messe WindEnergy Hamburg vom 27. bis 30. September an das Unternehmen wenden. Dort werde man mit geeigneten Kandidaten Bewerbungsgespräche führen.