Seoul.
Die weltweite Schifffahrtskrise führt zu einer Großpleite in der Branche. Südkoreas führende Container-Reederei Hanjin Shipping beantragte am Mittwoch die Insolvenzverwaltung und die Sperrung von Vermögenswerten, wie das zuständige Gericht mitteilte. Das Zentrale Bezirksgericht in Seoul müsse nun entscheiden, ob die weltweit siebtgrößte Container-Reederei erhalten bleibt oder liquidiert wird, sagte ein Richter.
Der Branchenzweite im Land, die Reederei Hyundai Merchant Marine, prüfe bereits die Übernahme von gewinnbringenden Frachtern und von Mitarbeitern, teilte Südkoreas Finanzkommission mit. Die Gläubigerbanken von Hanjin Shipping hatten am Dienstag ihre Unterstützung gekappt. Der Bankrott von Südkoreas Branchenprimus wäre der Beratungsfirma Alphaliner zufolge weltweit der bislang größte in der Branche. Hanjin-Angaben zufolge verwehrten Häfen in aller Welt den Frachtschiffen des Konzerns den Zugang.
Sie fürchten, dass das Unternehmen ihnen keine Gebühren mehr bezahlen kann. Ende 2015 war der Schuldenberg von Hanjin auf rund 4,5 Milliarden Euro angestiegen. Weltweit leiden Reedereien unter Überkapazitäten und einer abnehmenden Nachfrage.