Hamburg. Gewürzhandel und Trachtenmoden-Label überzeugen die Investoren in der ersten Sendung der neuen Staffel der Gründer-Show.
Es war ein kleiner Kampf, der Abschluss des ersten Deals in der neuen Staffel der Start-up-Show "Höhle der Löwen" am Dienstagabend. 300.000 Euro hatte Investor Frank Thelen den Hamburger Gründern Anne und Stefan Lemcke angeboten. Statt der angebotenen zehn Prozent wollte er aber einen 20-Prozent-Anteil an dem Gewürz-Unternehmen haben — und operativ mitwirken. Es folgten Zögern, Feilschen und ein Telefonat mit Annes Vater, dann gingen die Gründer auf das Angebot ein. "Ich habe Frank Thelen angeguckt und wusste, der will das auch", sagte Stefan Lemcke erleichtert nach der Entscheidung.
In der Vox-Sendung "Höhle der Löwen" präsentieren Gründer potentiellen Investoren ihre Geschäftsideen. Wenn die erfolgreichen Unternehmer überzeugt sind, können sie Anteile erwerben und so die Start-ups unterstützen.
Juror sieht starke Konkurrenz
Anne und Stefan Lemcke hatten zunächst Absagen von den anderen Juroren einstecken müssen. Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer äußerte seine Befürchtung: "Ich glaube, ihr seid zu spät dran, um die große Konkurrenz zu verdrängen."
Ralf Dümmel, Chef des Handelsunternehmens DS Produkte GmbH und wie die Gründer ebenfalls Hamburger, sitzt seit dieser Staffel als Nachfolger des Reiseunternehmers Vural Öger in der Jury. Er befürchte, zu viel Zeit in "Ankerkraut" investieren zu müssen, sagte Dümmel in der Show. "Ich hätte noch mehr Prozent gefordert als Frank Thelen. Hamburger halten ja zusammen, aber ich bin raus."
Zehn neue Mitarbeiter eingestellt
Die "Ankerkraut"-Gründer haben einige Zeit nach der Sendung, die nicht live übertragen wird, das Geld bereits investiert: "Wir sind umgezogen, haben Maschinen angeschafft, zehn neue Mitarbeiter eingestellt und eine skalierbare Server-Infrastruktur aufgebaut."
Sibilla Kawala, Gründerin des Trachtenmoden-Labels "Limberry" überzeugte gleich zwei der Juroren. Carsten Maschmeyer und Judith Williams taten sich zusammen, um der Hamburger Gründerin ein Angebot zu machen. Für je 125.000 Euro verlangten die beiden Unternehmer zusammen 20 Prozent des Start-ups. "Ich habe zwei neue Partner. Darüber freue ich mich riesig", bestätigte Kawala das Angebot, das 100.000 Euro über ihrem angestrebten Kapital lag.
Die Juroren sparten nicht mit Komplimenten für die Jungunternehmerin. "Auf Sie habe ich lange gewartet", sagte Judith Williams, während Maschmeyer Kawala eine "außerordentliche Gründerin" nannte.