Deutscher Aktienindex macht Brexit-Verluste weg und gewinnt 1,9 Prozent

Der Brexit-Kater ist verflogen. Gut einen Monat nach dem Votum der Briten für einen EU-Austritt hat der Deutsche Aktienindex (DAX) seinen in der Folge erlittenen Verlust von rund 1000 Punkten wieder aufgeholt. Ein überraschend starker ifo-Index und gute Firmenbilanzen trieben die Kurse hoch. Auf Wochensicht gewann der DAX rund 1,9 Prozent und schloss am Freitag bei 10.337 Zählern – 80 Punkte über Vor-Brexit-Stand. Vor Bekanntgabe des neuen europäischen Stresstests am späten Freitagabend war vor allem die Deutsche Bank mit einem Minus von rund acht Prozent unter Druck.

Unter den Werten mit Hamburg-Bezug ging es für Airbus nach oben. Der größte Arbeitgeber der Stadt musste zwar Sonderbelastungen von 1,4 Milliarden Euro für die Flugzeugprogramme A400M und A350 verbuchen, dennoch gewann die Aktie unterm Strich 2,6 Prozent auf knapp 53 Euro. Es hätte noch schlimmer kommen können, lautete der Tenor unter den Händlern. Commerzbank und BNP Paribas halten das Papier weiterhin für empfehlenswert und sehen Kurspotenzial von bis zu 35 Prozent. JP Morgan Chase hält hingegen nur 47 Euro für angemessen und stuft die Titel auf „Untergewichten“. Trotz deutlichen Gewinnanstiegs ging es für Nordex mehr als vier Prozent nach unten auf knapp 25 Euro. BNP Paribas hält das Papier des Windkraftanlagenbauers für einen „Underperformer“ mit 23 Euro als fairem Wert, die NordLB empfiehlt „Kaufen“ mit Ziel 32 Euro.