Brüssel.

Im Streit mit der EU-Kommission haben sich 14 Großreedereien zu mehr Preistransparenz verpflichtet und damit mögliche Strafen der Wettbewerbshüter abgewendet. EU-Kommissarin Margrethe Vestager nahm am Donnerstag einen Vorschlag der betroffenen Unternehmen an. Darunter sind neben dem dänischen Branchen­primus Maersk auch Hapag-Lloyd und die zum Oetker-Konzern gehörende Hamburg Süd sowie deren Konkurrenten MSC, CMA CGM und Cosco. Vestager erklärte, mit den Verpflichtungen werde der Wettbewerb gefördert. Demnach veröffentlichen die Konzerne künftig einen Monat vor Inkrafttreten verbindliche Frachtraten. Bisher wird nur die Erhöhung und nicht der Endpreis bekannt gegeben.

Die Wettbewerbshüter hatten den Konzernen vorgeworfen, die Preise in die Höhe getrieben zu haben. Der Streit wird auch von anderen Branchen aufmerksam verfolgt. So fürchten Chemie- oder Einzelhandelskonzerne, dass sie wegen ähnlicher Preismodelle ins Visier der EU-Kommission geraten könnten. Die jetzt erreichte Einigung zwischen Vestager und den Reedereien tritt im Dezember in Kraft und gilt zunächst für drei Jahre.