Softdrinkkonzern setzt mit der Marke Chaqwa auf Außer-Haus-Verkauf. Wachsender Markt

Der eigentlich eher für gekühlte Getränke bekannte US-Konzern Coca-Cola ist zurzeit dabei, sein Kaffeegeschäft in Deutschland mithilfe seines etablierten Vertriebsnetzes kräftig auszubauen. Coca-Cola hat in diesem Bereich bislang nur einen vergleichsweise geringen Marktanteil. „Kaffee ist somit ein wichtiger Baustein für kontinuierliches, ertragreiches Wachstum“, betont das Unternehmen.

Im Supermarktregal wird man allerdings auch weiter vergeblich nach Coca-Cola-Kaffee suchen. Der US-Konzern setzt mit dem eigenen Chaqwa-Kaffee ausschließlich auf den Außer-Haus-Markt – auf den Verkauf über schrankgroße Kaffeemaschinen, wie man sie oft in Kantinen oder auch in Supermärkten findet. Darüber hinaus will der Konzern verstärkt Bäckereien für sein Kaffee­angebot erwärmen. Schließlich sind sie nach einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) der größte Absatzkanal für Kaffee „to go“.

Tatsächlich ist der Außer-Haus-Konsum die Königsdisziplin im Kaffee-Business. Zwar wird „nur“ gut jede vierte Tasse außer Haus konsumiert. Doch entfallen auf diesen Bereich laut Coca-Cola 80 Prozent des Umsatzes im Kaffee­geschäft – und damit rund 16 Milliarden Euro. Und nicht nur die Umsätze sind hoch. Dass das Geschäft lukrativ ist, daraus macht die Branche keinen Hehl. Der Markt biete eine hohe Wertschöpfung, heißt es. Coca-Cola muss bei seinen Wachstumsplänen denn auch mit Ge­genwind rechnen. Schließlich haben auch die traditionellen Kaffeeröster den attraktiven Markt längst für sich entdeckt. So will auch Melitta weiter Marktanteile im Geschäft mit Hotellerie und Gastronomie gewinnen.

Die Tochterfirma Melitta Professional Coffee Solutions steigerte 2015 allein in Deutschland den Umsatz um sieben Prozent. Das Unternehmen offeriert Hotels und Gaststätten nicht nur Kaffee und Filtertüten, sondern auch Profimaschinen, die pro Stunde bis zu 200 Tassen Kaffee oder Cappuccino herstellen können, und dazu den Kundendienst.

Dallmayr verkauft ebenfalls nicht nur Kaffee im Supermarkt nebenan. Die Münchner gehören in Gastronomie­versorgung und Automatenservice sogar zu den ganz Großen der Branche. Das Unternehmen versorgt inzwischen in 14 europäischen Ländern über 80.000 Kaffeeautomaten und sieht sich im Auto­matengeschäft als Marktführer in Deutschland. Einen anderen Weg geht der Kaffeeröster Darboven (Idee Kaffee, Mövenpick). Zwar hat auch er neben dem Endkundengeschäft seit Langem die Gastronomie im Visier. Doch konzentrieren sich die Hamburger dabei auf den Verkauf von Kaffee, Tee und Kakao. Eigene Kaffeemaschinen und -automaten hat Darboven im Gegensatz zu vielen Konkurrenten nicht im Angebot. „Wir sehen die Unabhängigkeit von der Maschine als Vorteil“, heißt es. Das Unternehmen arbeite mit allen Geräteherstellern zusammen und helfe Gastronomen, das richtige Konzept zu finden.