Hamburg.
Das Hamburger Unternehmen Lufthansa Technik treibt die internationale Ausrichtung voran. Der Wartungs- und Reparaturspezialist prüft eine strategische Partnerschaft mit Malaysia Airlines. Ziel sei die Gründung eines regionalen Flugzeugüberholungs-Joint-Ventures in Kuala Lumpur, teilte die Lufthansa-Tochter mit 7400 Beschäftigten in der Hansestadt mit. Gecheckt werden sollen Jets der Typen Airbus A320 und Boeing 737. Rund 500 Beschäftigte könnten dort 2017 ihre Arbeit aufnehmen, wenn beide Seiten ihre Absichtsbekundungen in einen Vertrag münden lassen. Dies soll im Herbst passieren. Eine Arbeitsverlagerung aus Hamburg finde dadurch nicht statt, sagte ein Sprecher.
Lufthansa Technik betreibt für die Überholung dieser Flugzeuge bisher sieben Standorte: direkt am Hamburger Flughafen, in Sofia (Bulgarien), Budapest (Ungarn), Shannon (Irland), auf Malta, Puerto Rico und den Philippinen – die letzten beiden bisher (noch) nicht für die 737. „Mit der Realisierung dieses Joint Ventures bauen wir unser Instandhaltungsangebot erheblich in einem der Märkte aus, die sich weltweit am stärksten entwickeln“, sagte Johannes Bußmann, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa Technik. „Mit Malaysia Airlines an der Seite haben wir einen starken regionalen Partner, um mit dem neuen Betrieb eine echte Erfolgsgeschichte zu schreiben.“
Allerdings steckt die nationale Airline des Landes auch in einem tiefen Umbauprozess. Jahrelang gab es Verluste. Vor allem 2014 erwies sich als Horrorjahr für das Unternehmen: Zunächst verschwand eine Boeing 777 auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking und ist bis heute verschollen. Dann wurde ein weiterer Jet auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ukraine abgeschossen. Tausenden Mitarbeitern wurde im vergangenen Jahr gekündigt.