Hamburg . Am Dienstag werden Tausende Beschäftigte durch die Innenstadt ziehen und für mehr Lohn kämpfen. Bald könnten 24-Stunden-Warnstreiks folgen

    Heiner Schmidt

    Hamburg Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie erhöht die Gewerkschaft IG Metall den Druck auf die Arbeitgeberseite.

    Heiner Schmidt

    Hamburg Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie erhöht die Gewerkschaft IG Metall den Druck auf die Arbeitgeberseite.

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    Hamburg Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie erhöht die Gewerkschaft IG Metall den Druck auf die Arbeitgeberseite.

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    Hamburg Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie erhöht die Gewerkschaft IG Metall den Druck auf die Arbeitgeberseite.

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    Hamburg Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie erhöht die Gewerkschaft IG Metall den Druck auf die Arbeitgeberseite.

    Im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie erhöht die IG Metall den Druck auf die Arbeitgeber. Der Gewerkschaftsbezirk Küste hat für nächsten Dienstag einen Aktionstag mit Warnstreiks in vielen Betrieben, Demonstrationszügen und Kundgebungen in ganz Norddeutschland angekündigt. Hamburg ist einer der Schwerpunkte. Die Gewerkschaft erwartet „mehrere Tausend Teilnehmer“ bei einer zentralen Kundgebung am Dienstagvormittag auf dem Spielbudenplatz auf St. Pauli.

    Dann werden die Warnstreiks, die bislang vorwiegend in und vor den Betrieben stattgefunden haben, erstmals auch in der Innenstadt spürbar: Die Gewerkschafter ziehen in drei Demonstrationszügen durch die Stadt. Um 9.15 Uhr starten Züge vom Rathausmarkt in der Innenstadt und vom Platz der Republik in Altona, um 9.30 Uhr machen sich Demonstranten bei Blohm + Voss auf den Weg zu der zen­tralen Kundgebung. Erwartet werden Beschäftigte unter anderem aus den Airbus-Werken auf Finkenwerder und in Stade, von den Gabelstaplerbauern Still und Jungheinrich, aus dem ArcelorMittal-Stahlwerk, vom Flugzeuginnenausrüster Diehl, aus dem Hauni-Werk in Bergedorf, von Mercedes-Benz in Harburg, von Siemens, Philips und vom Maschinenbauer Fette in Schwarzenbek. Ab 10 Uhr wird auf dem Spielbudenplatz unter anderem IG-Metall-Bezirksleiter Meinhard Geiken reden.

    Die Gewerkschaft verlangt fünf Prozent mehr Lohn für die kommenden zwölf Monate. Die Arbeitgeber haben bislang ein Lohnplus in Höhe von 2,1 Prozent in den nächsten zwei Jahren sowie eine Einmalzahlung angeboten. Nachdem bis Mitte dieser Woche mehr als 18.000 Mitarbeiter in 90 norddeutschen Betrieben in Warnstreiks getreten waren, sagte Geiken: „Das Signal der ersten Warnstreikwelle ist eindeutig: Die Beschäftigten stehen zu der Forderung und sind bereit, dafür auch mit weiteren Arbeitsniederlegungen zu kämpfen.“ Die Gegenseite sei nun am Zug. „Wenn die Arbeitgeber eine weitere Eskalation verhindern wollen, müssen sie jetzt sehr schnell am Verhandlungstisch nachlegen“, sagte Geiken.

    Doch selbst wenn die Unternehmer nun einlenken sollten – den Aktionstag könnten sie damit nicht mehr abwenden. Die nächste Verhandlungsrunde ist erst für den Mittwoch im Tarifbezirk Baden-Württemberg angesetzt. Er ist einer der Bezirke, in denen in den vergangenen Jahren immer wieder die Pilotabschlüsse ausgehandelt wurden, die andere Bezirke dann zumeist übernehmen. Eine weitere Verhandlungsrunde im Bezirk Küste ist derzeit noch nicht terminiert.

    Geiken bekräftigt in dem Aufruf zum Aktionstag zudem, wenn es bis Pfingsten keine Einigung gebe, werde die IG Metall zu 24-Stunden-Streiks in den Tagen danach in ausgewählten Betrieben aufrufen. Solche Arbeitsniederlegungen hatte er bereits Anfang dieser Woche im Abendblatt angekündigt. Auch der Bezirksleiter im Tarifbezirk Nordrhein-Westfalen droht mit Rund-um-die-Uhr-Warnstreiks ohne vorherige Urabstimmung. Diese Form der Arbeitsniederlegung ist neu, die IG Metall hat sie erst beim Gewerkschaftstag 2015 beschlossen. Während kurze Warnstreiks die meisten Unternehmen wirtschaftlich nur wenig treffen, dürfte der Ausfall eines kompletten Produktionstages für eine Firma deutlich spürbar sein. Die Arbeitgeber haben angekündigt, sie würden 24-Stunden-Streiks gerichtlich überprüfen lassen, wenn sie durchgeführt würden.

    Aus dem Arbeitgeberlager kommen derzeit unterschiedliche Signale: „Ich fordere die IG Metall auf, die völlig überzogenen Warnstreiks zu stoppen und ein Signal der Deeskalation zu setzen“, sagte der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Rainer Dulger, der „Bild“-Zeitung. Die Metallarbeitgeber in Nordrhein-Westfalen dagegen betonten ihre Gesprächsbereitschaft. „Die NRW-Metallarbeitgeber sind gewillt, schnell und lösungsorientiert zu verhandeln“, sagte Verbandspräsident Luitwin Mallmann.