Mit einem eigentlich lieb gemeinten Satz hat Eurogate-Chef Thomas Eckelmann die Hamburger Politik vorgeführt. Der Hafen werde aufgrund seines hohen Anteils an lokaler Ladung nie weniger als 6,5 bis sieben Millionen Container im Jahr umschlagen, sagte Eckelmann. 2015 waren es 8,8 Millionen. Er glaube sogar an zehn Millionen Container, darauf wetten wolle er aber nicht. Der Hamburger Senat ist ursprünglich davon ausgegangen, dass der Hafen im Jahr 2030 rund 25 Millionen Boxen umschlagen könnte. Als das niemand mehr glauben wollte, sah man das Potenzial bei 16 Millionen. Eckelmann hat auch diese Hoffnungen ins Land der Träume verbannt.
Es ist nur eine Stimme – wenn auch eine sehr gewichtige – im Hafen. Sie offenbart aber doch, womit der größte Wirtschaftszweig der Stadt rechnen muss. Weltweit stellen sich die Reedereien neu auf, gründen neue Allianzen. Da alle auf der Asien-Europa-Route künftig außergewöhnlich große Schiffe einsetzen werden, trocknet ausgerechnet Hamburgs modernstes Umschlagterminal in Altenwerder langsam aus. Keines dieser Schiffe wird unter der Köhlbrandbrücke hindurch passen. Diese wird aber nicht abgerissen, sondern saniert, damit sie bis 2030 weiter hält. Hamburg droht seine Stellung als Umladezentrum von den großen Tiefseeschiffen auf die kleinere Küstenschiffe zu verlieren. Nicht irgendwann, sondern wie es aussieht, schon im kommenden Jahr.
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