Düsseldorf.

ThyssenKrupp ist in den Mittelpunkt von Fusionsspekulationen der unter Überkapazitäten und Billig-Importen aus China leidenden Stahlbranche gerückt. Der indische Konkurrent Tata Steel sei in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit dem deutschen Branchenprimus über eine Zusammenlegung des europäischen Stahlgeschäfts, berichtete die „Rheinische Post“ unter Berufung auf Berliner Regierungskreise und beflügelte damit die Aktie des Essener Konzerns. Im ThyssenKrupp-Aufsichtsrat waren solche Gespräche aber bislang kein Thema, sagte am Freitag ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters: „Das ist nicht besprochen worden.“ Kein Geheimnis ist indes, dass Fusionen in der gebeutelten Branche immer wieder sondiert und durchgespielt werden. Bislang seien konkrete Ergebnisse aber nicht in Sicht, sagten mehrere Insider.

Die Krise der Schwerindustrie hat auch die Politik auf den Plan gerufen. Am 11. April will unter anderem Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel bei einem Aktionstag der Gewerkschaft IG Metall in Duisburg von den Toren von ThyssenKrupp sprechen.