Hamburg/Toulouse. Kurzstreckenjet hebt auf Finkenwerder zum Testflug ab

Airbus hat in den vergangenen zwei Tagen bei zwei neuen Flugzeugmodellen wichtige Schritte für die Zukunft gemacht. In Toulouse startete der europäische Flugzeugbauer am Mittwoch die Endmontagelinie für den neuen Großraumjet A350-1000, teilte das Unternehmen mit. Der Jungfernflug ist noch für dieses Jahr geplant. Gebaut werden zunächst drei Testflieger, die Auslieferung an Kunden wie Fluggesellschaften und Leasingunternehmen soll Mitte des nächsten Jahres starten.

Die Maschine ist mit knapp 74 Metern Länge die größte Version des A350, der zu gut der Hälfte aus Kohlefaserverbundwerkstoffen (CFK) besteht. Die Maschine fasst in der normalen Drei-Klassen-Ausstattung 366 Passagiere und hat eine Reichweite von knapp 15.000 Kilometern.

Bereits einen Tag früher absolvierte der A321neo von Hamburg aus seinen erfolgreichen Jungfernflug. Angetrieben wurde der Jet von neuen Triebwerken des Herstellers CFM International. Die Maschine aus der erfolgreichen Airbus-Serie für Mittelstreckenflugzeuge hob vom Werk in Finkenwerder zu einem fünfeinhalbstündigen Testflug ab.

Weiter Probleme bereitet die kürzere A320neo mit neuen Triebwerken des US-Herstellers Pratt & Whitney. Mit den Kunden würden aktuell Gespräche über neue Auslieferungstermine geführt, bestätigte ein Airbus-Sprecher in Toulouse. Berichte über Verzögerungen von rund zwei Monaten wollte Airbus nicht bestätigen. Es gebe „Verschiebungen“ der Auslieferungen. Wichtig sei das Ziel, bis zum Jahresende insgesamt 650 Maschinen aller Modelle auszuliefern.

Ende Januar war die erste A320neo in Hamburg an die Lufthansa übergeben worden. Der eigentlich geplante Erstkunde Qatar Airways hatte die Abnahme des ersten Jets abgelehnt. Kritik zielte auf die neuen Triebwerke, die zur Kühlung aktuell noch Extra-Laufzeiten brauchen. Airbus und die Triebwerkshersteller werben mit deutlichen Einsparungen beim Kerosinverbrauch in der neo-Klasse.