Der Kursrutsch an der chinesischen Börse zu Beginn der Woche hat nicht nur Aktienhändler in Deutschland die Luft anhalten lassen. Denn die ökonomische Schwäche im Reich der Mitte dürfte nicht nur die Börsenkurse hierzulande negativ beeinflussen. China ist mittlerweile Deutschlands drittwichtigster Handelspartner, mehr als 30 Prozent der im Hamburger Hafen umgeschlagenen Container stammen aus dem fernöstlichen Staat. Ob Autohersteller, Maschinenbau oder Grundstoffindustrie – Deutschlands Firmen sind eng mit China verbunden. Und wenn Wohlstand und Wachstum in Fernost nun deutlich langsamer zulegen als bisher gewohnt, bleibt dies nicht ohne Auswirkungen auf die Unternehmen hierzulande.
Sicherlich war abzusehen, dass sich das Wachstum in China nicht in dem Tempo der Vergangenheit wird fortsetzen können. Allerdings liegen die Gründe für den doch vergleichsweise starken Absturz eher im Nebulösen. Wichtige Wirtschaftsstatistiken scheinen vom Regime in Peking bewusst geschönt zu sein. Anti-Korruptions-Maßnahmen und striktere Börsenregeln kommen verspätet und wirken halbherzig. Die Öffnung der deutschen Wirtschaft in Richtung China war sicherlich kein Fehler, sondern mit Blick auf die Größe und Potenziale des fernen Landes sogar notwendig. Allerdings darf man das Risiko dieses asiatisch-deutschen Wirtschaftspaktes auch nicht kleinreden. Denn die kommunistische Diktatur in Peking ist eines definitiv nicht – berechenbar!