Hamburg. Airport meldet für 2015 einen Rekord und verspricht Pünktlichkeitsoffensive. Von 2017 an sollen alle Fluggäste kostenlosen und schnellen WLAN-Zugang bekommen

Den Hamburger Flughafen haben im vergangenen Jahr so viele Passagiere genutzt wie nie zuvor. 15,6 Millionen Fluggäste zählte der Airport im Jahr 2015. Das waren 5,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Für dieses Jahr erwartet der Flughafen erneut eine Bestmarke. Die Passagierzahl solle um ein bis zwei Prozent steigen und damit knapp unter der 16-Millionen-Marke bleiben. „Wir erwarten eine stabile Nachfrage und damit eine Konsolidierung des starken Wachstums, das wir in den letzten Jahren verbuchen konnten“, sagte Flughafen-Chef Michael Eggenschwiler. Zum Vergleich: 2010 starteten und landeten knapp 13 Millionen Passagiere in Fuhlsbüttel.

Im Schnitt nutzten im vergangenen Jahr pro Tag 42.800 Reisende den Airport. Eggenschwiler betonte, dass die Anzahl der Flugbewegungen mit 2,9 Prozent nur halb so stark gewachsen sei wie das Plus bei den Fluggästen. „Der Einsatz von größeren, moderneren und effizienteren Maschinen am Hamburg Airport sowie eine stets steigende Auslastung der Flugzeuge haben für eine Entkopplung von Passagierzahlen und Flugbewegungen geführt“, so Eggenschwiler. Pro Flug würden immer mehr Gäste befördert, so dass die Anzahl der Flugbewegungen „deutlich geringer“ als die Passagierzahl zulege. Der Airport-Chef dürfte dies vor allem in Hinblick auf die Anwohner in den Einflugschneisen gesagt haben, die sich verstärkt gegen den Fluglärm wehren. Die Zahl der Starts und Landungen habe 2015 mit 158.390 unter dem Niveau von 2000 gelegen, als knapp zehn Millionen Passagiere den Airport nutzten.

Gemeinsam mit den fünf größten Fluggesellschaften am Standort (Eurowings, Lufthansa, Air Berlin, Easyjet, Condor) soll im ersten Quartal eine Pünktlichkeitsoffensive gestartet werden. „Wir konzentrieren uns mit den Airline-Partnern darauf, die letzten Flugzeuge eines Tages, die bis 23 Uhr geplant sind, auch pünktlich in Hamburg starten oder landen zu lassen. Das ist von großer Bedeutung für die Anwohner in Hamburg und Schleswig-Holstein“, so Eggenschwiler. Verspätete Jets dürfen nur unter bestimmten Voraussetzungen bis 24 Uhr aufsetzen und abheben, müssen allerdings einen Aufschlag von 300 Prozent zahlen. Das reguläre Landeentgelt liegt beispielsweise bei einem Airbus A321 bei 270 Euro. Die Gesamtgebühren für den Flug steigen damit um rund 25 Prozent.

Für die Passagiere soll der Komfort verbessert werden: Pierbereiche werden modernisiert und das WLAN-Netz optimiert. Ab Anfang 2017 werden laut Flughafen alle Fluggäste einen komplett kostenlosen, schnelleren WLAN-Zugang bekommen. Noch in diesem Jahr sollen neue Automaten das Einchecken schneller machen. Sie ermöglichen ein selbstständiges Ausdrucken des Boarding-Passes und die eigenständige Gepäckaufgabe in einem Vorgang. Als neues Direktziel steht erstmals Bukarest im Flugplan.