Berlin .
Trotz Frauenquote gibt es immer noch sehr wenige weibliche Führungskräfte in deutschen Unternehmen. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, wollen etliche Firmen auch 2016 keine Frauen in den Vorstand berufen. Zu den Verweigerern gehören Porsche, Fresenius, E.on, die Commerzbank und ThyssenKrupp. Der Nivea-Hersteller Beiersdorf hat sich derweil zumindest vorgenommen, bis 2017 mindestens eine Frau im Vorstand zu haben. Im BASF-Vorstand sitzt bereits eine Frau. Auf den zwei darunterliegenden Führungsebenen liegt der Anteil nach Unternehmensangaben bei 9,4 Prozent und 11,8 Prozent.
Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) warnte: „Wer die Frauenquote ignoriert, schneidet sich ins eigene Fleisch.“ Frauen seien ein Gewinn für jedes Unternehmen. Wer an die Mär glaube, es gäbe nicht genug geeignete Frauen, sei „geistig im vergangenen Jahrhundert stecken geblieben“. Nie zuvor habe es eine Generation so gut ausgebildeter Frauen gegeben.
Das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe in Führungspositionen verpflichtet 101 börsennotierte, voll mitbestimmungspflichtige Firmen ab 2016 bei Neubesetzungen im Aufsichtsrat sicherzustellen, dass mindestens 30 Prozent der Posten von Frauen besetzt werden. Wird der Anteil nicht erreicht, bleiben die Stühle leer. Außerdem müssen diese Firmen sowie 3500 weitere Unternehmen Zielvorgaben für den Frauenanteil im Vorstand und in zwei weiteren Führungsetagen veröffentlichen. Für die „Zielvorgabe null“ gibt es allerdings keine Sanktionen.