Singapur.
Moeller-Maersk und CMA CGM, die Konkurrenten der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd, führen Übernahmegespräche mit der in Singapur ansässigen Container-Reederei Neptune Orient Lines (NOL). Die Verhandlungen über einen Kauf stünden ganz am Anfang, teilte NOL am Wochenende mit.
Die Reederei, die von Singapurs Staatsfonds Temasek kontrolliert wird, befindet sich in schwierigem Fahrwasser. Sie wies vier Jahre hintereinander Verluste aus. Erst Anfang des Jahres hatte NOL das Logistikgeschäft für 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) an den japanischen Frachtführer Kintetsu World Express verkauft. Seither soll der Konzern nach einem Käufer für den Rest Ausschau halten. NOL hatte im Jahr 2008 den Versuch unternommen, Hapag-Lloyd zu übernehmen, war aber am Widerstand der Führung und der Stadt Hamburg gescheitert. Damals entschlossen sich die Stadt und strategische Investoren aus Hamburg, einen großen Teil von Hapag-Lloyd zu übernehmen. Erst am vergangenen Freitag wurde ein Teil der Reederei wiederum an die Börse gebracht. Die Aktie notierte zu Börsenbeginn knapp über dem Ausgabekurs von 20 Euro.