London/Hamburg. Fischstäbchenhersteller sollmit der Übernahme von Findus weiter wachsen

Der neue Eigentümer des Tiefkühlkost-Herstellers Iglo kauft den Großteil von dessen ehemaliger Schwesterfirma Findus. Die an der Londoner Börse gelistete Nomad Foods zahlt 500 Millionen Pfund (umgerechnet 700 Millionen Euro) in bar und Aktien für das Geschäft von Findus auf dem europäischen Kontinent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Findus war von Hedgefonds übernommen worden, nachdem das Unternehmen 2013 in Großbritannien von einem Skandal um Pferdefleisch in Tiefkühl-Lasagne erschüttert worden war. Das britische Geschäft geht nicht an Nomad.

Nomad hatte die vor allem mit Fischstäbchen bekannte Iglo-Gruppe im Frühjahr für 2,6 Milliarden Euro vom Finanzinvestor Permira erworben und will sie zu einem Nahrungsmittelkonzern ausbauen. Die Deutschland-Zentrale von Iglo befindet sich im Hamburger Stadtteil Barmbek. Unter Leitung des Geschäftsführers Francesco Fattori versucht der Tiefkühlkosthersteller gerade, das Sortiment mit nachhaltigen Gerichten zu erweitern. Der Tiefkühlmarkt in Deutschland ist hart umkämpft. Der Gesamtumsatz legte 2014 zwar um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr zu – getrieben wurde das Wachstum aber vor allem vom Außer-Haus-Markt. Dieser umfasst unter anderem Schnellrestaurants, Imbisse und Kantinen.

Iglo und Findus hatten einst zum Schweizer Branchenriesen Nestlé und später zu Unilever gehört. In Italien ist die Marke Findus schon seit 2010 Teil von Iglo – dort heißt die Fischstäbchen-Werbefigur nicht Käpt’n Iglo, sondern Capitan Findus. Nun kommen die skandinavischen Länder und Frankreich hinzu. Die übernommenen Firmenteile kommen zusammen auf einen Umsatz von rund 600 Millionen Euro und beschäftigen 1500 Mitarbeiter. Iglo setzte zuletzt 1,5 Milliarden Euro um.