Berlin. Die Deutsche Bahn lockt angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch Fernbusse mit Sonderangeboten und weiteren 250.000 Fahrkarten für 19 Euro.

Angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch günstige Fernbusse dreht die Deutsche Bahn an der Preisschraube. Mit einer Sommer-Angebotsaktion bei der Bahncard will der Staatskonzern neue Kunden gewinnen und alte behalten. „Bahnfahren soll günstiger werden. Wir wollen für noch mehr Menschen ein preiswertes und bequemes Mobilitätsangebot machen“, sagte Berthold Huber, der Chef der Bahntochter DB Fernverkehr.

Huber soll nach Plänen von Bahnchef Rüdiger Grube künftig im Konzernvorstand voraussichtlich den gesamten Schienenverkehr verantworten: Regional- und Fernverkehr für Personen und dazu den Güterverkehr.

Ende Juli will die Bahn zunächst nochmals 250.000 Tickets für 19 Euro auf den Markt werfen. Am 1. August führt das Unternehmen dann Bahncards 25, 50 und 100 mit dreimonatiger Gültigkeitsdauer ein. Sie heißen Probe-Bahncard und sollen der Köder für die reguläre Rabattkarte mit einem Jahr Laufzeit sein, die schon rund fünf Millionen Deutsche besitzen.

Mit Bahncards können Kunden Fahrscheine 25 oder 50 Prozent günstiger kaufen. Die Bahncard 100 erlaubt die Fahrt in allen Zügen bundesweit. Drei Monate Bahncard 25 für die 2. Klasse kosten nun 19 Euro, für die entsprechende Bahncard 50 sind 79 Euro zu zahlen. Vor allem auf die Fernbus-Konkurrenz zielt ein weiteres Angebot: Für eine begrenzte Zeit, im August und September, lockt die Bahn Jugendliche und Erwachsene bis zum Alter von 26 Jahren mit einer einjährigen Bahncard-50-Variante für 69 Euro statt regulär 255 Euro. Ab dem zweiten Jahr sind 127 Euro fällig.

Die Kurzzeit-Bahncards haben einen Haken, den die Kunden der regulären Bahncard schon kennen: Kündigen sie nicht sechs Wochen vor Ablauf, bekommen sie automatisch – für mindestens ein Jahr – die normale Bahncard. Dennoch begrüßte Peter Naumann, Sprecher des Fahrgastverbandes Pro Bahn, die Initiative. Es sei gut, dass die Bahn in dieser Weise aktiv werde: „Sie muss auf Marktentwicklungen reagieren, das geht nicht ohne Marketing-Aktionen, mit denen sie auf sich aufmerksam macht.“