Düsseldorf. Immobilieninvestor Benko will angeblich 2,9 Milliarden Euro für Metro-Tochter zahlen

Neun Monate nach der Komplettübernahme von Karstadt greift der Immobilieninvestor René Benko Medienberichten zufolge auch nach dem größten Konkurrenten Kaufhof. Demnach hat der Karstadt-Eigentümer über sein Unternehmen Signa Retail ein Kaufangebot in Höhe von rund 2,9 Milliarden Euro für den Rivalen abgegeben. Entsprechend berichtet das „Handelsblatt“, laut „Welt“ bestätigten Kreise der beteiligten Unternehmen Benkos Vorstoß.

Der Kaufhof-Mutterkonzern Me­tro wollte die Berichte nicht kommentieren, schloss aber eine Trennung von Kaufhof ausdrücklich nicht aus. „Es ist richtig, dass es in diesem Kontext verschiedene Gespräche gibt, es gibt aber keine Ergebnisse oder Entscheidungen“, betonte der Handelskonzern.

Voraussetzung für einen Verkauf sei, dass ein potenzieller Käufer einen angemessenen Preis zahle sowie eine solide Finanzierung und ein schlüssiges Zukunftskonzept vorlege, heißt es in der Metro-Mitteilung. Konkreter werde sich die Metro erst äußern, wenn alle Voraussetzungen gegeben seien. „Dies ist aktuell nicht der Fall“, erklärte die Metro AG. Die Signa Holding in Wien wollte die Berichte auf Anfrage nicht kommentieren.

Wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf „mehrere mit der Sache vertraute Personen“ berichtet, hat Signa die Überprüfung der Kaufhof-Bücher bereits abgeschlossen und ein schriftliches Angebot vorgelegt. Das Angebot sei schon Anfang Mai im Metro-Aufsichtsrat diskutiert worden. Benko hatte bereits Ende 2011 für Kaufhof geboten. Metro-Chef Olaf Koch habe den Kaufhof-Verkauf aber kurz nach seinem Amtsantritt Anfang 2012 auf Eis gelegt. Seit Jahren wird in der Handelsbranche über eine Fusion der beiden großen deutschen Warenhausketten spekuliert, mit der umfangreiche Kosteneinsparungen etwa durch den Abbau einer Zentrale erzielt werden könnten. Metro zählt Kaufhof nicht mehr zum Kerngeschäft.