Peking/Stuttgart. Stuttgarter verkaufen dort erstmals mehr Autos als in den USA. Neues Werk in Peking eingeweiht
Das Reich der Mitte bekommt für Daimler immer zentralere Bedeutung. China hat die USA als größter Einzelmarkt für den Stuttgarter Autobauer überholt. Das dortige Wachstum soll auch in diesem Jahr zweistellig bleiben, sagte China-Vorstand Hubertus Troska am Mittwoch bei der Eröffnung eines neuen Werkes für die Produktion des Mercedes GLA in Peking. Trotz der schwächeren Konjunktur in China dürfte der Markt für Oberklasse-Autos wieder um mehr als zehn Prozent zulegen. Troska: „Wir sollten mehr als das schaffen.“
Weltweit hat die starke Nachfrage nach Kompaktwagen und sportlichen Geländewagen für die Marken Mercedes-Benz und Smart im März zu einem Absatzplus im Vergleich zum Vorjahr von 16,3 Prozent auf 195.451 geführt. Der März sei der stärkste Absatzmonat der Unternehmensgeschichte gewesen, sagte Vertriebsvorstand Ola Källenius in Stuttgart. Auch sei es das bislang beste erste Quartal gewesen.
In der Aufholjagd mit den Rivalen von Audi und BMW in China soll die lokale Produktion des Kompaktwagens GLA das Wachstum auf dem größten Automarkt der Welt noch zusätzlich ankurbeln. Neben China, wo im März ein Plus von 20,8 Prozent auf 30.124 Pkw verzeichnet wurde, sorgte auch ein Zuwachs in Europa um 16,3 Prozent für einen kräftigen weltweiten Absatzschub. In den USA legte Daimler um 9,2 Prozent auf 29.921 Pkw zu.
Mit der Eröffnung des neuen, 720 Millionen Euro teuren Werks des Gemeinschaftsunternehmens Beijing Benz (BBAC) sei Peking auf dem besten Wege, der weltweit größte Produktionsstandort von Daimler zu werden, sagte Joint-Venture-Chef Frank Deiß. Bis Ende des Jahres soll die Kapazität auf 250.000 Autos steigen. Im Sindelfinger Zentralwerk liegt sie bei 370.000 Autos. In Peking werden jetzt die C- und E-Klasse sowie die Geländewagen GLK und GLA produziert.