Hamburg.

Erstmals seit mehr als zehn Jahren investiert mit dem Kaffeeröster Tchibo ein deutsches Unternehmen in ein neues Filterkaffeeprodukt. Zwei Millionen Euro nimmt der Hamburger Kaffeeröster in die Hand, um seine neue Kaffeesorte Black & White Mitte April auf den Markt zu bringen. Ein Jahr lang wurden zuvor von Tchibo unter anderem jeweils 800 Konsumenten aus acht Ländern, in denen der Hamburger Kaffeeröster aktiv ist, nach ihren Trinkgewohnheiten oder Zubereitungen des Getränks befragt.

Am Ende entstand mit Black & White ein Filterkaffee, der schwarz getrunken oder mit Milch versehen den gleichen Geschmack haben soll. Bitterstoffe oder Säuren haben einen geringeren Gehalt als übliche Filterkaffees, behauptet Tchibo. Denn die Bohnen werden fast dreimal so lange geröstet wie in der Branche üblich. Neben den Bohnen soll die neue Kaffeesorte auch als Kapsel für die Kaffeemaschine angeboten werden.

Trotz Spezialitäten wie Espresso oder Latte macchiato hat in Deutschland Filterkaffee immer noch einen Marktanteil von rund 70 Prozent. Offenbar begeistern sich auch zunehmend junge Menschen für das Getränk. Marktführer in der Kaffeebranche ist Tchibo mit einem Abstand von fünf Prozent zum zweitgrößten Anbieter. Laut einer aktuellen Umfrage trinken 28 Prozent der Deutschen ihren Kaffee schwarz, 72 Prozent bevorzugen weiß, also Kaffee mit Milch (49 Prozent) oder Milchschaum (15 Prozent).

Tchibo wurde im Jahr 1949 gegründet und war bereits nach kurzer Zeit die Nummer eins in Deutschland. Beim Kaffeeabsatz konnte bislang kein Wettbewerber das Unternehmen, das der Hamburger Familie Herz gehört, überholen.