Essen.

Beim kriselnden Karstadt-Konzern könnten bald zumindest die 1800 Beschäftigen der Luxuswarenhäuser wieder nach Tarif bezahlt werden. Dieses Ergebnis zeichne sich in den Tarifverhandlungen ab, die am Dienstag weitergehen sollen, sagte Ver.di-Verhandlungsführer Arno Peukes der „Wirtschaftswoche“. „Für die Mitarbeiter hieße das: Ihr Gehalt steigt, sie erhalten wieder Urlaubs- und Weihnachtsgeld, und sie profitieren von allen künftigen Tarifabschlüssen“, sagte er. Zu den Luxushäusern zählen das KaDeWe in Berlin, das Alsterhaus in Hamburg und das Oberpollinger in München.

Von Karstadt war dazu am Sonnabend keine Stellungnahme zu erhalten. Das Management und die Gewerkschaft verhandeln seit Wochen über die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter. Die Arbeitgeber fordern Kürzungen etwa beim Weihnachts- und Urlaubsgeld und längere Arbeitszeiten – die Gewerkschaft fordert eine Standort- und Beschäftigungsgarantie sowie die Rückkehr des Konzerns in den Flächentarif. Karstadt hatte den Flächentarif vor rund zwei Jahren verlassen, um nach der Insolvenz im Jahr 2009 finanziellen Spielraum bei der Sanierung des Konzerns zu bekommen.

Während es in den gesondert geführten Luxushäusern nun einen Hoffnungsschimmer gibt, sieht es in den übrigen Warenhäusern und in den Sportfilialen schwieriger aus, weil ihre wirtschaftliche Lage wesentlich angespannter ist. Dennoch wolle Ver.di „in den kommenden Wochen Ergebnisse für alle Karstadt-Bereiche sehen“, betonte Peukes. Auch dürfe es keine neuen Stellenstreichungen geben.