Lübeck. Die Schließung der Niederlassung in Pittsburgh in den USA werde das Ergebnis ab 2016 um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag verbessern.

Der Medizintechnikkonzern Drägerwerk will die Früchte seines Sparprogramms in den nächsten beiden Jahren ernten. So werde die Schließung der Niederlassung in Pittsburgh in den USA das Ergebnis ab 2016 um einen mittleren einstelligen Millionenbetrag in Euro verbessern, sagte Finanzvorstand Gert-Hartwig Lescow am Mittwoch bei der Bilanz-Präsentation. Die Verwaltung in Pittsburgh wird auf andere US-Standorte verteilt, einschließlich Produktion fallen 150 Jobs weg. Zunächst kosten die eingeleiteten Maßnahmen jedoch Geld. Drägerwerk hatte unlängst angekündigt, Vertrieb und Service in den USA in Houston zu konzentrieren. In Lübeck will Dräger wie angekündigt 70 Millionen Euro in eine Zukunftsfabrik investieren.

Im vergangenen Jahr hatte der Konzern den Umsatz dank starker Geschäfte in Lateinamerika und der Erholung in einigen Euro-Ländern Südeuropas um 2,5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gesteigert. Der Reingewinn sackte um 13 Prozent auf rund 105 Millionen Euro ab, weil Drägerwerk weniger ertragreiche Produkte verkaufte. Die Ebit-Marge lag bei 7,3 (Vorjahr 8,5) Prozent. Dennoch sollen die Aktionäre eine um 56 Cent erhöhte Dividende je Aktie erhalten: 1,33 Euro je Stamm- und 1,39 Euro je Vorzugsaktie. Die Bilanz überzeugte Anleger auf den zweiten Blick. Nach einem Kursrückgang erholte sich die Vorzugsaktie im Tagesverlauf. Später war das Papier mit einem Kursaufschlag von fast sechs Prozent größter TecDAX-Gewinner.

Weil das börsennotierte Familienunternehmen in Europa einen Großteil seiner Produkte herstellt und in alle Welt verkauft, beziffert Lescow den Rückenwind durch den schwachen Euro im laufenden Jahr beim Umsatz auf fünf Prozentpunkte. Insgesamt erwartet der größte Industriekonzern Schleswig-Holsteins mit weltweit 13.700 Mitarbeitern, davon 5000 in Lübeck, ein Umsatzplus zwischen sieben und zehn Prozent. Die operative Rendite (Ebit-Marge) soll zwischen sechs und acht Prozent liegen.