3,4 Prozent mehr Geld bekommen die Beschäftigten der Industriebranche. Das hört sich nach viel an, ist aber nachvollziehbar und akzeptabel.
Mal wieder Baden-Württemberg. Wo sonst? Dort wo das Herz der großen deutschen Maschinen- und Autobauer schlägt, haben die Tarifparteien der Metall- und Elektroindustrie den Gordischen Knoten in der diesjährigen Lohnrunde für ganz Deutschland durchschlagen. 3,4 Prozent mehr Geld bekommen die Beschäftigten der wichtigsten Industriebranche des Landes. Das hört sich nach viel an, ist aber mit Blick auf die gute Auftragslage und die ordentlichen Renditen der Betriebe nachvollziehbar und akzeptabel.
Allerdings sollten Beschäftigte in anderen Branchen dieses Lohnplus nicht automatisch für sich reklamieren. Im Fußballdeutsch: Die Metaller spielen in einer anderen Liga. Und das haben sie neben innovativen Unternehmern, der besonders guten eigenen Leistung auch einer exzellent agierenden Gewerkschaft zu verdanken. Die IG Metall hat sich gerade in der vergangenen Dekade weg von der polternden Klassenkampforganisation hin zu einer modernen Arbeitnehmervertretung gewandelt, die für ihre Beschäftigten meist das Optimale herausholt, ohne das Augenmaß zu verlieren.
Dass die IG Metall bei Alters- und Bildungsteilzeit nicht auf ihren Maximalforderungen beharrt hat, ist ebenfalls ein Beleg für die neue Kompromissbereitschaft. Und die Arbeitgeber? Sie sind den Beschäftigten bei der Lohnzahl entgegengekommen. So wünscht man sich eine funktionierende Tarifpartnerschaft.