Die Ergebnisse liegen in wenigen Stunden vor. Der Stresstest zeigt, ob die HSH Nordbank eine Wirtschaftsflaute mit einem Einbruch der Immobilienpreise und steigender Arbeitslosigkeit. überstehen könnte.
Hamburg. Noch wenige Stunden, dann haben die Finanzexperten im Hamburger Rathaus und in der Kieler Staatskanzlei Gewissheit. Die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlicht an diesem Sonntag um Punkt 12 Uhr die Ergebnisse ihres europaweiten Banken-Stresstests. Unter den 130 untersuchten Banken ist auch die HSH Nordbank, die vor sechs Jahren von den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein knapp vor der Insolvenz gerettet wurde. Wegen ihres großen Bestandes an Schiffskrediten gilt die HSH Nordbank als Wackelkandidat.
Die Bank selbst geht davon aus, über genügend Kapital zu verfügen, um den Stresstest zu bestehen. Die Kernkapitalquote liegt bei 12,8 Prozent. Die EZB simuliert im Stresstest rechnerisch eine schwere Wirtschaftsflaute mit Konjunkturschwäche, Einbruch der Immobilienpreise und steigender Arbeitslosigkeit.
Um nachzuweisen, dass sie auch stürmische Zeiten überstehen kann, muss die HSH Nordbank in dem simulierten Szenario eine Kapitalquote von mindestens 5,5 Prozent halten.
Darum ist der Stresstest der HSH Nordbank so wichtig für die Bürger
Sollte die HSH Nordbank durchfallen, kämen auf die beiden Bundesländer als Mehrheitseigner einige Probleme zu. Die Bank müsste innerhalb von zwei Wochen erklären, wie sie ihre Kapitalbasis stärken will oder ihre Risiken verringern. Diese Maßnahmen müssten dann im nächsten Jahr umgesetzt sein. Gelingt das nicht, könnte am Ende die Auflösung der Bank stehen. Doch soweit wird es vermutlich nicht kommen. In den vergangenen Tagen mehrten sich die Zeichen, dass alle deutschen Banken den Stresstest bestanden haben – auch die HSH Nordbank.