Die Pilotenvereinigung Cockpit kündigte im Zuge des monatelangen Tarifstreits einen erneuten Streik bei Germanwings für Donnerstag an. Die Lufthansa-Tochter hat einen Ersatzflugplan veröffentlicht.

Frankfurt. Im Tarifstreit mit der Lufthansa hat die Pilotengewerkschaft Cockpit einen zwölfstündigen Streik bei der Billigtochter Germanwings am Donnerstag angekündigt. Die Piloten von Germanwings seien aufgerufen, von 12.00 Uhr mittags bis um Mitternacht die Arbeit niederzulegen, teilte Cockpit am Mittwoch in Frankfurt am Main mit. Nach Angaben von Germanwings müssen rund hundert vorwiegend innerdeutsche Flüge gestrichen werden.

Die Fluggesellschaft veröffentlichte einen Ersatzflugplan, wonach 80 Prozent aller 500 für Donnerstag geplanten Flüge stattfinden sollen. Da dann bereits der Rückreiseverkehr aus den Herbstferien in Nordrhein-Westfalen beginne, habe Germanwings alles daran gesetzt, Flüge aus den Urlaubsgebieten sicherzustellen, erklärte die Lufthansa-Tochter, die vor allem Ziele in Europa anfliegt, zudem in Israel und Nordafrika.

Außerdem habe Germanwings Flugzeuge bei anderen Fluggesellschaften angemietet und stelle Gutscheine zur Verfügung, mit denen Kunden auf die Deutsche Bahn ausweichen könnten. Passagiere, deren Flug gestrichen worden sei, könnten auf www.germanwings.com oder im Callcenter ihren Flug kostenlos stornieren oder umbuchen.

Cockpit erklärte, die Lufthansa habe „alle Kompromissvorschläge“ der Gewerkschaft ignoriert und „mauert weiter“. Daher müssten sich die Kunden in der nächsten Zeit auf weitere Streiks einstellen.

Es ist bereits der siebte Streikaufruf der Gewerkschaft seit Ende August. Einen Ausstand sagte Cockpit kurzfristig wieder ab.

Im Tarifstreit geht es um die Übergangsversorgung der Piloten bei der Lufthansa und ihren Töchtern. Sie erlaubt es bisher, ab dem Alter von 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand zu gehen. Der Konzern will die Altersgrenze erhöhen. Cockpit lehnt dies ab. Den Vorschlag der Lufthansa, die Altersgrenze individuell anhand der Dienstjahre eines Piloten festzulegen, wies die Gewerkschaft zurück.